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Mit mehr als 38 Stunden ist die durchschnittliche Arbeitswoche in Südtirol deutlich länger als in den Nachbarländern. 31 Prozent der Beschäftigten arbeiten mehr als 40 Stunden pro Woche.
Mit mehr als 38 Stunden ist die durchschnittliche Arbeitswoche in Südtirol deutlich länger als in den Nachbarländern – beide Selbstständige und Arbeitnehmer mit eingerechnet. Das hat das AFI | Arbeitsförderungsinstitut bei einer Erhebung der Arbeitszeiten in Südtirol ermittelt.
21,8% der in Südtirol Befragten erklären, heute mehr Stunden zu arbeiten als noch vor einem Jahr. Über die Hälfte von ihnen (52,9%) meint, das entspreche ihren Wünschen und sei akzeptabel. Weniger lange Arbeitszeiten hingegen möchten Führungskräfte, Handwerker und Facharbeiter haben.
Im Vergleich mit den Nachbarländern und dem italienischen Durchschnitt sticht heraus, dass in Südtirol fast ein Drittel der Beschäftigten (31,6%) mehr als 40 Wochenstunden arbeitet. Grund dafür sind die langen Wochenarbeitszeiten in Bereichen wie Landwirtschaft und Gastgewerbe, bei den Führungskräften und besonderen Berufsgruppen wie dem Bedienpersonal von Maschinen und Anlagen.
„Arbeitszeiten von mehr als 40 Wochenstunden geben 67,5% der Beschäftigten in der Landwirtschaft, 54,7% der Beschäftigten im Tourismus und 55,7% in der Kategorie Führungskräfte an“, erklärt AFI-Vizedirektorin Silvia Vogliotti, welche die Daten in Zusammenarbeit mit Forschungsmitarbeiterin Anna Tagliabue ausgearbeitet hat.
Für vier von zehn Südtiroler Beschäftigten hat ein Arbeitstag mindestens einmal im Monat mehr als 10 Stunden. In der Landwirtschaft sind lange Wochenarbeitszeiten und eine Sieben-Tage-Woche häufig mit Stoßzeiten und Nebenerwerb verbunden. Im Tourismus nehmen die Beschäftigten oft überlange Arbeitstage oder verkürzte Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitstagen in Kauf. Die Berufsgruppe der Führungskräfte ist jene mit den meisten Arbeitsstunden. Bei ihnen kommen häufig mehr als 10 Stunden am Tag und 6 bis 7 Arbeitstage die Woche zusammen.
Kürzer, also weniger als 35 Stunden pro Woche, arbeiten 27,2% der Südtiroler, das ist der niedrigste Wert im Ländervergleich. Die kürzere Arbeitswoche ist in der Kategorie „Private Dienstleistungen“ (43,9%) und im schulischen Bereich (63,8%) zu finden. Die vertragliche Vollzeit für die Lehrer z.B. liegt unter 35 Stunden.
Insgesamt 57,6% der Beschäftigten in Südtirol haben die klassische Fünf-Tage-Woche, ein Viertel die Sechs-Tage-Woche und 7,1% arbeiten an allen sieben Tagen der Woche. „Mehr als die Hälfte der Südtiroler sind durchaus zufrieden mit den eigenen Arbeitszeiten, am wenigsten zufrieden sind Landwirte und Führungskräfte“, so Vogliotti.
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