„Gleiches Recht“
Der Zugang zu Bildungseinrichtungen für Schülerinnen und Schüler aus dem ländlichen Raum muss verbessert werden, fordert SVP-Landtagsabgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer.
Die Herkunft aus der Peripherie darf für die Schulwahl kein Nachteil sein – und schon gar kein Grund für den Ausschluss.
In vielerlei Hinsicht gilt es Standards im ländlichen Raum nachzubessern, damit die Bürgerinnen und Bürger dieselben Rechte und Chancen erhalten wie andere in den Ballungszentren. Es zeigt sich immer wieder, dass vermeintlich „kleine“ Lücken in der Peripherie zu großen Nachteilen führen. Die gute Nachricht ist: Oft geht es gar nicht um mehr Geld, um Lücken zu schließen, damit die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessert und abgesichert wird.
Beispiel: Ein sportlich talentiertes und engagiertes Kind möchte die Fachrichtung Sport an der WFO. H. Kuntner als Oberschule zu besuchen. Doch bei der Einschreibung erfährt die Mutter: Ohne Vereinserfahrung wie einer bei FC-Südtirol habe der Bub „wenig bis keine Chancen diese Schule zu besuchen“. Wie aber soll ein Kind mehrfach in der Woche aus einem kleinen Bergtal ins Trainingszentrum des FC Südtirol nach Eppan fahren?
„So gut ausgebaut kann der öffentliche Nahverkehr niemals werden“, ist Maria Hochgruber Kuenzer überzeugt. Der Bub trainiert bei einem kleineren Verein, der Besuch der Sportschule aber bleibt ihm verwehrt. „Derartige Benachteilungen dürfen nicht sein“, wendet sich Maria Hochgruber Kuenzer an Bildungslandesrat Philipp Achammer.
In ihrer Anfrage an den Südtiroler Landtag hat Hochgruber Kunzer das Problem aufgeworfen. „Formale Kriterien wie das Training bei einem ganz bestimmten Verein als Zugangsbedingung zu formulieren, ist über die Benachteilung hinaus zudem pädagogisch nicht nachhaltig“, merkt die Landtagsabgeordnete an: „Vielmehr sollen Eignung, Talent und Leistung eines Kindes entscheidend sein“.
Bildungslandesrat Achammer gibt dem Ansinnen von Kollegin Hochgruber Kuenzer recht: „Wir haben erst durch diesen Fall verstanden, dass wir auch bei Schulschwerpunkten – wie im konkreten Fall Sport – die Zugangsbedingungen präzisieren müssen, um kein Kind grundsätzlich auszuschließen.“
Doch in seiner schriftlichen Antwort verweist Achammer auf die Autonomie der Direktoren und schreibt: „Es liegt im Ermessen der autonomen Schulen für bestimmte Schulschwerpunkte Aufnahmekriterien zu definieren.“
Maria Hochgruber Kuenzer: „Damit kann ich mich im Sinne der Kinder im ländlichen Raum nicht zufrieden geben.“ Zumal Achammer in seiner Antwort auf ihre Anfrage auch schreibt: „Es liegt nicht in der Kompetenz der Schulinspektorate den Direktionen Anweisungen zu den oben angeführten Forderungen zu geben.“
Maria Hochgruber Kuenzer fordert trotzdem: Die Schulinspektorate – aller drei Sprachgruppen – sollten allen SchuldirektorInnen anweisen, Kinder aus abgelegenen und abwanderungsgefährdeten Gebieten zu fördern, zu unterstützen und Ausnahmen bei Anmeldungen zuzulassen.“ Nur so kann vermieden werden, dass die geografische Herkunft ein Ausschlussgrund wird.
Gleiches Recht für den Zugang zu Bildung der Kinder und Jugendlichen aus dem ländlichen Raum ist leicht umsetzbar – zumal das keine finanzielle Mehrkosten verursacht, ist Maria Hochgruber Kuenzer überzeugt.
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Kommentare (5)
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tiroler
Haben die dummys bei der basiswahl schon brav gewählt?