„Doppelpass hat keine Priorität“
Bundeskanzler Sebastian Kurz dämpft die Hoffnungen auf eine rasche Umsetzung des Doppelpasses: Derzeit hätten in Österreich andere Themen Priorität.
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nimmt Bundeskanzler Sebastian Kurz unter anderem auch zur umstrittenen Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler Stellung.
Die FAZ will vom ÖVP-Politiker wissen, ob der Preis eines Streits mit Italien nicht ein bisschen hoch sei – gerade in diesen Zeiten. Schließlich sei die Entscheidung der österreichischen Regierung, den Südtirolern die österreichische Staatsangehörigkeit zusätzlich zur italienischen anzubieten, von Rom nicht gerade entspannt aufgenommen worden.
Kurz antwortet diplomatisch geschickt, dämpft gleichzeitig aber auch die Hoffnungen auf eine rasche Umsetzung des Doppelpasses. Er sagt:
„Viele Staaten in der EU haben eine Doppelstaatsbürgerschaft, auch Italien. Wenn wir hier aktiv werden, werden wir das immer gut abgestimmt mit Italien tun. Derzeit haben jedoch andere Themen Priorität.“
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Kommentare (44)
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Österreich ist ein souveräner Staat und wenn es als solcher den Südtirolern die Staatsbürgerschaft vergeben will kann niemand etwas dagegen machen, wohlgemerkt mit Einvernehmen auf diplomatischer Ebene mit Italien, denn Italien tut seinerseits ja genau dasselbe an Italienern im Ausland. „Mit Einvernehmen heisst dass es Italien über seine Schritte informiert und nicht um Genehmigung bittet“. Dieser nicht unwichtige Umstand sollte allen klar sein.
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Die Österreichische Regierung hat durch Ihre gesandte Botschafterin Kneissl Ihr Vorhaben schon Kund getan.
andreas69
Es wird keine Doppelstaatsbürgerschaft geben, basta!