Gefährliche Schlaglöcher
Der Zustand der Fahrbahnen im Pustertal ist streckenweise schlecht: Eis, Schnee, Temperaturschwankungen und Streusalz haben dem Asphalt zugesetzt. Die Löcher werden zur Gefahr für Autofahrer.
von Silke Hinterwaldner
Die milden Temperaturen lassen langsam den Schnee schmelzen und befördern streckenweise Schauerliches zutage.
Wer entlang der Straßen im Pustertal – und wohl nicht nur dort – mit dem Auto unterwegs ist, muss höllisch aufpassen, um nicht in eines der Schlaglöcher zu geraten.
„Wir Südtiroler“, sagt Bernd Ausserhofer mit einem Augenzwinkern, „sind zwar beim Slalomfahren ganz gut, aber der Zustand der Straße in das Ahrntal ist katastrophal. Beinahe hätte es schon einige Male einen Unfall deswegen gegeben.“
Grundsätzlich gilt: Wenn im Winter viel Schnee fällt, muss auf den Straßen mehr Salz gestreut werden.
Zusammen mit den teilweise großen Temperaturschwankungen, die dem Asphalt stark zusetzen, weil er gefriert und wieder auftaut und so Risse zwangsläufig die unschöne Folge sind, führt dies zu einem echten Belastungstest für die Fahrbahnen. Streckenweise ist der Asphalt ohnehin bereits in nicht besonders gutem Zustand und immer wieder geflickt. Und: Im Pustertal ist auch der Unterbau von vielbefahrenen Straßen nicht immer breit genug und wohl sanierungsbedürftig, sodass die Ausbesserungsarbeiten im Sommer oft nicht mehr ausreichen.
Beispiel 1- Straße in das Ahrntal:
Vor einigen Jahren musste entlang der Fahrbahn gegraben werden, um die Rohre für das Breitband zu verlegen. Jetzt ist genau dort der Teer teilweise herausgebrochen und hat gefährliche Löcher hinterlassen. „Hier“, sagt der Brunecker Gemeinderat Bernd Ausserhofer, „hätte man von Anfang an umsichtiger agieren können und bereits vorhandene Leerrohre nutzen sollen, anstatt den Asphalt zu beschädigen. Aber diese Fehler der Vergangenheit sind heute nicht wieder gut zu machen.“
Er sagt auch: „Der Grundstein für funktionierende Straßen wird im Sommer gelegt. Nur bei warmen Temperaturen lässt sich der Straßenbelag gut reparieren, jetzt im Winter ist das nahezu unmöglich. Mittlerweile haben wir hier Schlaglöcher, die bis zu 15 Zentimeter tief sind.“
Dass die Gemeinden es trotzdem versuchen, zeigt sich etwa am Beispiel Gais. Die Verwalter haben dort den Bürgern mitgeteilt:
„Der heurige Winter setzt den Straßen ziemlich zu. Unsere Mitarbeiter sind bemüht, die größten Schlaglöcher provisorisch zu flicken. Besonders betroffen ist derzeit der untere Teil der Talfriedenstraße. Dieser wird aber heuer komplett neu gestaltet.“
An den vielen Landesstraßen wartet man hingegen oft lange darauf, dass die Fahrbahnen saniert werden. „Hier spart man an der falschen Stelle“, sagt Ausserhofer.
Das Budget von Straßenlandesrat Florian Mussner wurde empfindlich gekürt, gerade bestehende Straßen leiden darunter, dass sie nicht mehr optimal Instand gehalten werden können. Man sollte nicht an solchen strategisch wichtigen Investitionen den Sparstift ansetzen.“
Beispiel 2 – Umfahrungsstraße bei Niederdorf:
„Was sich hier auf der Straße abspielt, ist teilweise schon lebensgefährlich“, sagt Markus Hackhofer. Sobald der Gemeinderat der Bürgerliste in Innichen mit dem Auto auf der Pustertaler Straße unterwegs ist, muss er hochkonzentriert sein. Obwohl die Umfahrungsstraße bei Niederdorf eine der neuen Verkehrswege im Pustertal ist, haben Eis und Salz auch dort nicht nur hässliche, sondern auch gefährliche Narben in den Asphalt gerissen.
Die Autolenker sind sich einig: „Hier muss schnell etwas unternommen werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Und im kommenden Sommer sollte man nicht bei der Instandhaltung sparen.“
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Kommentare (4)
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gredner
In Gröden sieht es nicht besser aus. Die Löcher sind deutlich grösser als in den anderen Jahren. Wurde ein schlechterer Asphalt gewählt?