Dozenten im Visier
Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof intensiviert ihre Ermittlungen zu bezahlten Neben-Tätigkeiten von Lehrkräften des Bozner Konservatoriums. Die Finanzwache hat, auch in der Landesverwaltung, Dokumente beschlagnahmt.
Von Thomas Vikoler
Es ist bekannt, dass der Lehrkörper des Bozner Konservatoriums, einer Schlangengrube gleicht. Bekannt ist auch, dass die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof im März 2016 eine Ermittlung zu einer Anzeige aus dem Lehrkörper gestartet hat.
Es geht darin um vergütete Tätigkeiten von Dozenten außerhalb des Konservatoriums.
Bis heute ist die Ermittlung nicht abgeschlossen, sie wurde zuletzt sogar intensiviert: Anfang November beschlagnahmte die Finanzwache in den Verwaltungsräumen des Konservatoriums zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres eine Reihe von Dokumenten. Nicht nur dort. Auch bei der Landesverwaltung wurden zuletzt Unterlagen eingeholt, wie Landeshauptmann Arno Kompatscher in Beantwortung einer Anfrage des freiheitlichen Landtagsabgeordneten Walter Blaas bestätigt: „Es geht dabei um geleistete Zahlungen des Landes zugunsten einiger Lehrpersonen des Konservatoriums“.
Das deutet darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft den Anfangsverdacht nun – wenn auch mit erheblicher zeitlicher Verzögerung – vertieft. Nämlich, dass mindestens vier Lehrkräfte neben ihrer (Haupt)Tätigkeit im Konservatorium für die Landesverwaltung bezahlte Dienstleistungen verrichteten. Ohne die entsprechende Genehmigung seitens des Konservatoriums.
Darauf hatte bereits vor Beginn der Ermittlungen der damalige Konservatoriums-Direktor Heinrich Unterhofer hingewiesen. Externe Tätigkeiten von Lehrkräften müssen demnach vorab zu Beginn eines jeden Studienjahres genehmigt werden.
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