Miss 100 Prozent
Bis zum 10. Jänner müssen die Ortsgruppen für den Wahlkreis Brixen ihre Kandidaten für die Basiswahlen nominieren. Doch schon jetzt scheint klar: Die einzige Kandidatin ist Renate Gebhard. Damit hat sie ihr Ticket nach Rom in der Tasche.
von Markus Rufin
Seit 2013 ist Renate Gebhard in der römischen Abgeordnetenkammer. Doch der Weg dahin war für sie nicht sehr einfach. Bei den Vorwahlen lieferte sie sich einen spanenden „Kampf“ mit Magdalena Amhof. 91 Stimmen Unterschied gab es lediglich.
Nun, fünf Jahre später, will Gebhard erneut für die Kammer kandidieren. Allerdings zeichnet sich im Gegensatz zu 2013 eine langweilige Bezirksvorwahl ab. Beim Bezirkstreffen werden wohl die endgültigen Kandidaten genannt werden, obwohl die Nominierung für den Wahlkreis Brixen erst am 10. Jänner eingereicht werden muss. Bisher wurde noch kein anderer Name außer der von Gebhard als Kammerkandidat genannt – und das wird sich auch nicht ändern.
Dem SVP-Bezirksobmann und EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann ist jedenfalls kein weiterer Name genannt worden: „Natürlich wird die endgültige Entscheidung erst am 10. Jänner folgen, aber bis heute habe ich noch nichts von einem weiteren Kandidaten gehört. Wieso auch? Renate Gebhard macht in Rom ihre Arbeit sehr gut, wir fühlen uns gut vertreten und stehen hinter ihr.“
Gerold Siller, der SVP-Fraktionssprecher im Brixner Gemeinderat, galt als möglicher Kandidat für die Parlamentswahlen. Er dementiert allerdings auf Nachfrage der TAGESZEITUNG jegliche Gerüchte: „Ich wollte nie und werde auch nicht für das Parlament kandidieren. Ich bin an Brixen privat und beruflich gebunden. Es hat keine Gespräche gegeben.“
Auch im Wipptal suchte man vergeblich nach einem Kandidaten, wie Bezirksobmann Karl Polig erklärt: „Wir haben uns zwar umgehört, aber niemand hat sich gemeldet. Es gibt ohnehin im Eisacktal und im Pustertal gute Kandidaten.“
Eine Vorwahl mit einem vorprogrammierten Ergebnis steht also bevor. Aber wieso lässt sich kein geeigneter Kandidat finden? Haben andere zu viel Angst vor einem Wahlkampf gegen Renate Gebhard? Oder sind im Bezirk wirklich alle mit Gebhards Arbeit zufrieden. Für Herbert Dorfmann ist es Letzteres. Für ihn spricht ein fehlender Kandidat für die „gute Arbeit“ Gebhards.
Auch die Abgeordnete selbst schließt aus, dass jemand aus Angst nicht kandidiert. Im Gegenteil: Während alle anderen zufrieden sind, wenn nur die Juristin kandidiert, würde sie es vorziehen, einen Gegenkandidaten zu haben: „Aus demokratiepolitischer Sicht ist es immer gut, den Wählerinnen und Wählern eine Auswahl zu bieten, dadurch kann auch besser mobilisiert werden. Insofern würde ich Gegenkandidaten bzw. -innen begrüßen.“ Dennoch gibt die Abgeordnete zu bedenken: „Die Frist läuft noch bis 10. Jänner.“
Sollte sich niemand stellen würde Gebhard am 21. Jänner bei den landesweiten Vorwahlen automatisch 100 Prozent der Stimmen für sich einstreichen. Aller Voraussicht nach, wird dieser Fall auch eintreten.
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Kommentare (6)
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perikles
Auch Martin Schulz hatte 100%
sepp
Olle weiss obgeben noa kimp die gebhar a nett noch Rom sowos sein keine wahlen für mi wen lei ons isch Sem kimp a a bauernknecht noch Rom und suscht stellense woll oan auf den niemand kennt wos sowieso af verlorenen posten isch
sepp
die SVPler brauchen koan ongscht hoben das i oan wähl hahahah
tiroler
Zustände wie in Nordkorea. Dort gibt es auch nicht weniger Auswahl