Gesteigerte Umsätze
Der Südtiroler Einzelhandel zeigt weiterhin eine positive Stimmung. Neun von zehn Unternehmen konnten das Jahr 2017 mit einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis abschließen.
Der Südtiroler Einzelhandel zeigt weiterhin eine positive Stimmung. Neun von zehn Unternehmen konnten das Jahr 2017 mit einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis abschließen und ebenso viele gehen von einer befriedigenden Ertragslage im Jahr 2018 aus.
Darüber hinaus ist das Geschäftsklima im Fahrzeughandel und bei den KFZ‑Werkstätten sehr gut.
Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Das Geschäftsklima im Südtiroler Einzelhandel bessert sich nun das fünfte Jahr infolge und die Unternehmer und Unternehmerinnen dieses Sektors blicken zuversichtlich in die Zukunft. Die Ertragslage in Jahr 2017 wird von 90 Prozent der Unternehmen positiv bewertet und genauso viele erwarten eine zufriedenstellende Rentabilität im Jahr 2018.
Die Einzelhändler konnten heuer eine Steigerung der Umsätze erzielen, die vor allem mit der Südtiroler Kundschaft erlangt wurde und teilweise auf Preissteigerungen zurückzuführen ist. Das Geschäftsvolumen mit Touristen bzw. mit Kundschaft außerhalb der Landesgrenzen war hingegen nur leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Die Investitionen haben zugenommen, vor allem bei den Supermärkten. Auch die Beschäftigung entwickelte sich positiv: Die Anzahl der unselbständigen Mitarbeiter/innen im Handel (inklusiv Großhandel) war zwischen Januar und November 2017 durchschnittlich um 3,2 Prozent höher als im Vorjahr.
Einige Kaufleute melden aber eine Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit, vor allem aufgrund der zunehmenden Betriebskosten. Für 2018 geht man von einer weiteren leichten Zunahme des Geschäftsvolumens, der Investitionen und der Beschäftigung aus.
Was die einzelnen Branchen des Einzelhandels betrifft, so ist die Stimmung vor allem bei den Super- und Minimärkten besonders positiv. Fast alle Unternehmen dieser Sparte konnten im Jahr 2017 ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erreichen und für 2018 wird eine weitere Steigerung der Rentabilität erwartet. Einige Schwierigkeiten gibt es hingegen in der Einrichtungsbranche, wo fast ein Fünftel der Kaufleute eine schlechte Ertragslage meldet.
Im Fahrzeughandel und bei den Autowerkstätten ist das Geschäftsklima weiterhin gut. Die Ertragslage wird sowohl im Bezug auf 2017 als auch in Hinblick auf 2018 von 94 Prozent der Unternehmen positiv bewertet. Das Geschäftsvolumen ist 2017 weiter angestiegen und die Investitionen haben zugenommen. Darüber hinaus werden derzeit wichtige Rahmenbedingungen wie die Zahlungsmoral der Kund/innen und der Zugang zum Kredit weniger kritisch bewertet als in den Vorjahren. Für 2018 erwarten die Wirtschaftstreibenden im KFZ-Sektor weiterhin eine positive Entwicklung der Umsätze.
Der Präsident der Handelskammer Bozen Michl Ebner ist über die positive Stimmung der Geschäftsleute erfreut und erinnert an die große wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Einzelhandels: „Die Nahversorgung ist insbesondere für ältere Menschen und Personen mit geringer Mobilität unerlässlich. Güter des täglichen Bedarfs sowie die wichtigsten Dienste sollen auch zukünftig flächendeckend angeboten werden.“
Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Lothar Delucca, Vertreter des Einzelhandels im hds
„Wir konnten in Südtirol gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, damit sich der Einzelhandel in unseren Orten festigen und weiterentwickeln kann und das heutige Gleichgewicht im Handel bestehen bleibt. Dies sorgt für Vielfalt im Angebot und zugleich für lebendige und attraktive Städte und Dörfer in unserem Land.“
Federico Tibaldo, Präsident Verband der Selbständigen Südtirol
„Gute Ergebnisse melden vor allem die großen Handelsketten. Die Lage ist auch in den Stadtzentren positiv, da diese für die Kundschaft sehr attraktiv sind. Die Nahversorger sind hingegen gezwungen, ständig nach Kosteneinsparungen zu suchen, auch beim Personal. Die Politik erkennt zwar die Bedeutung der Nahversorgung, es fehlt aber der Mut, das Monti-Dekret zur Liberalisierung von Lizenzen und Öffnungszeiten aufzuheben – zumindest für die nächsten fünf Jahre.”
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