„Politische Predigt“
SHB-Obmann Roland Lang übt Kritik am Bischof: Die Menschen möchten zu Weihnachten das Wort Gottes und keine politischen Stellungnahmen hören.
Es sei sicher nicht Aufgabe des Bischofs, sich in laufende politische Diskussionen wie der Doppelstaatsbürgerschaft einzumischen, stellt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes am Dienstag in einer Aussendung fest.
„Wer in diesen christlichen Feiertagen die Kirche betritt, möchte das Wort Gottes hören und keine politischen Stellungnahmen“, so Obmann Roland Lang.
Bereits in der Weihnachtsbotschaft ermahnte der Bischof die Südtiroler, von der Möglichkeit eines Doppelpasses abzusehen, da dieses Zugeständnis Österreichs seiner Meinung nach ein „vergiftetes Klima“ und zu einer „Spaltung“ der Gesellschaft führen könnten.
„Wie von vielen Gläubigen befürchtet, nutzte der Bischof dann auch am Christtag die Messe im Bozner Dom, um gegen die doppelte Staatsbürgerschaft zu predigen! War der Bischof wirklich der Überzeugung, dass diese politische Frage in eine Weihnachtspredigt gehört“, fragt sich der SHB.
In der Aussendung von SHB-Obmann Lang heißt es:
„Sehr geehrter Herr Bischof, ihre einseitigen politischen Aussagen in der Weihnachtsbotschaft und dann im Bozner Dom haben Ihnen zu recht viel Kritik eingebracht. Es wäre deshalb zu begrüßen, wenn Sie in Zukunft die Politik außen vor lassen würden. Selbstverständlich distanzieren wir uns dabei von jeder beleidigenden Kritik, die wir entschieden verurteilen.
Lieber Herr Bischof, auf meinen Brief, den ich Ihnen bezüglich Ihrer Aussagen gestern schickte, antworteten Sie mir, dass Sie meine Kritik sehr ernst nehmen. Dafür danke ich Ihnen.“
SHB-Obmann Roland Lang zitiert außerdem aus einem Schreiben, das ihm der Bischof im Jahr 2014 geschickt hatte.
Darin schrieb Ivo Muser:
„Mit besten Grüßen und mit der Bitte, mich nicht in eine politische Polemik hineinzuziehen
+ Ivo Muser“.
„Sehr richtig, und deshalb hat die Politik in den Kirchen nichts verloren“, schließt Roland Lang.
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Kommentare (50)
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imago
Die Katholische Kirche hat immer schon Politik betrieben das lehrt uns die Geschichte und mit welchen Folgen wisse wir auch.
prof
@einereiner
Laut deinem Kommentar der Bischof soll sich nach Restitalien versetzen lassen,
genauso könntest du ja nach Österreich auswandern.
josef.t
Der Bischof hat sicher das Recht, in der Kirche seine Meinung äußern,
wer das nicht hören will, soll nicht hineingehen ?
Religiöse Symbole haben in öffentlichen Ämtern nichts verloren, wenn
man die Trennung zwischen Staat und Religion ernst nimmt !
robby
Wieso kümmert sich der Bischof nicht genauso vehement um das Leid jener Menschen in Südtirol, die Opfer priesterlicher sexueller Übergriffe geworden sind? Das wäre ein Betätigungsfeld auf dem er sich keinen Widerspruch einfangen würde.
rowa
Herr Lang,
hören sie auf, parteipolitische Aussagen in die Weihnachtsbotschaft des Bischofs hineinzuinterpretieren, wo keine sind!