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Julias Comeback

Julia Unterberger

Die Meraner Anwältin Julia Unterberger steht nun doch für eine Kandidatur bei den Parlamentswahlen zur Verfügung. Die Hintergründe.

von Artur Oberhofer

Es ging Schlag auf Schlag.

Am  Donnerstag teilte der Obermaiser SVP-Ortsobmann Martin Ganner dem Stadtkomitee-Obmann Josef Brunner mittels E-Mail und ganz aufgeregt mit, dass es „eine neue Situation“ in Sachen Parlamentswahlen gebe.

Die ehemalige Landtagsabgeordnete Julia Unterberger stehe für eine Kandidatur zur Verfügung, teilte Ganner mit und bat den Stadtkomitee-Obmann, eine Dringlichkeitssitzung einberufen – „damit wir die neue Situation thematisieren können“.

Die Nachricht, das Julia Unterberger will, ist insofern eine politische Bombe, als die Meraner Strafverteidigerin bis vor wenigen Tagen eine Kandidatur für Rom ausgeschlossen hatte.

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Südtiroler Landtag hatte sich Julia Unterberger wieder voll und ganz ihrer Kanzlei gewidmet. Sie sagte mehrmals, sie habe mit der Politik abgeschlossen. Einer ihrer Standardsätze lautete: „Ich habe jetzt wieder mehr Lebensqualität.“

Weil Julia Unterberger sich zierte, witterte die Meraner Wirtschaftsberaterin Renate König ihre Chance. Zwar unterstützten einige wichtige SVP-Exponenten im Bezirk – darunter der scheidende Senator und Ex-Bezirksobmann Karl Zeller – die Kandidatur von Renate König. Doch es gab im SVP-Bezirk Burggrafenamt auch eine starke Gruppe, die zu bedenken gab, dass man vielleicht doch auf eine erfahrenere Kandidatin setzen sollte. Ganz nach dem Motto: Nichts gegen Renate König, aber nach dem Abgang von Karl Zeller bräuchte es in Rom schon andere Kaliber.

Die Wunschkandidatin dieser Gruppe war Julia Unterberger, die nicht nur als brillante Juristin gilt, sondern die als Landtagspräsidentin bewiesen hat, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen ist.

Legendär ist die Art und Weise, wie Julia Unterberger im Landtag die neue Geschäftsordnung durchgeboxt und der Obstruktionspolitik ein jähes Ende bereitet hat.

Gegenüber der TAGESZEITUNG bestätigte Julia Unterberger gestern, dass sie ins Rennen gehen wolle. „Mich reizen Herausforderungen“, sagt die ehemalige Landtagsabgeordnete.

LESEN SIE IN DER PRINT-AUGABE:

  • Was für die Entscheidung Julia Unterbergers ausschlaggebend war.
  • Wie der SVP-Chef und der LH zu einer Kandidatur Unterbergers stehen.
  • Und: Was Renate König jetzt machen wird.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (21)

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  • tiroler

    Vetternwirtschaft. Egal. Die gemästete Südtiroler Wahlherde wählt einfach, was ihr vorgesetzt wird

    • morgenstern

      Die „gemästete Südtiroler Wahlherde“ reicht hier nicht aus, es braucht mit Sicherheit auch noch den großen Rest der wegen seiner finanziellen Abhängigkeit zur Politik gar nicht anders kann.

  • criticus

    Kann sein, dass mit dieser Kandidatin für die SVP Bezirk Meran der Schuss nach hinten los geht. Von Erneuerung keine Spur. Sehe keinen Grund überhaupt zu denWahlen zu gehen. Immer wieder die gleichen Familien, die nie genug bekommen. Wahrlich, Nordkorea lässt grüßen!

  • meintag

    Nun drei Legislaturen reichen ihr um in den Genuss der Politikerrente. Ihr Ex hat es ja kürzlich erklärt. Ob sie wohl die Sekretärin vom Ex übernimmt?

  • sepp

    na na seid nett aso wen sie sich aso schwar giton hot zu überlegen an zutreten hahahah
    die gonze page lei Geld geil suscht nix wos für die wähler was tun oder wies denen geht isch denen Olles egal wählen sollte man aber ihnen zeigen wie beliebt sie sind oanfach weiss abgeben

  • meister

    @ Herr/Frau SCHILLER

    Ihrem ersten Absatz stimme ich zu, auch die herausragenden Leistungen von RA ZELLER in Bezug auf Südtirol teile 100 % ig.

    In die Fußstapfen Ihres Ex-Mannes zu treten ist zum Einem physisch sehr schwierig, bei der politischen Erfahrung her habe ich meine großen Zweifel. Schlauh ist sie allemal, denn bei dieser Art und Form von Vorwahlen und dem lokalpolitischen „Fanclub“ist es nicht all zu schwer, in Rom für eine Erhöhung der Altersrente dabei zu sein.

    Im Gegensatz zu Ihnen kann ich Frau RA UNTERBERGER wählen, werde es aber nicht tun. Jemand, der noch bis vor Kurzem öffentlich mehr als einmal erklärt hat , mit der Politik abgeschlossen zu haben, ist schlicht und einfach unglaubwürdig. Von solchen Personen, möchte ich nicht in Rom vertreten werden. Aber vielleicht ist es notwendig, den politischen „Erbhof“ nicht zu verlieren, wer weiss.

  • tiroler

    es ist ein wahnsinn. nur eine deutschsprachige partei tritt für die parlamentswahlen an. dann noch kandidaten aus dem familienclan, ert zeller dann die exfrau und exschwägerin unipersona. ihre kanzleikollegin gebhart ist auch gesetzt. ja fass ichs noch. eine paktelei ohne gleichen. die kandidaten sind schon fix gewählt mit diesem wahlgesetz. hoffentlich bekommt die svp spätestens bei den landtagswahlen die rechnung präsentiert

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