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Der Wasser-Streit

Laut einem Schreiben des Amtes für Gewässernutzung sind in Waidbruck mehrere Haushalte illegal an der Löschwasserleitung angeschlossen. Nun wurde den Haushalten das Wasser abgedreht.

von Markus Rufin

Waidbruck ist einwohnermäßig die kleinste Gemeinde im Land – laut einer Analyse der Verbraucherzentrale hat Waidbruck aber auch die teuersten Gemeindetarife. Das Ergebnis sorgte speziell in Waidbruck für Aufruhr. Auch Bürgermeister Oswald Rabanser ließ aufgrund der Analyse Untersuchungen anstellen.

Ein erstes Ergebnis dieser Analyse sorgt bereits für Verwunderung: „Interessanterweise ist der Wasserverbrauch niedriger, als die Wassermenge, die in die Kläranlage fließt“, erklärt Bürgermeister Oswald Rabanser. Die Vermutung liege daher nahe, dass einige Häuser falsch oder möglicherweise sogar illegal angeschlossen sind.

Im November kam die offizielle Bestätigung vom Land: Einige Haushalte sind illegal an der Löschwasserleitung in Waidbruck angeschlossen. Nach einigen Wochen und weiteren Untersuchungen handelte der Bürgermeister und stellte den betroffenen Haushalten das Wasser ab. Bei der letzten Gemeinderatssitzung sprach Bürgermeister Rabanser sein Handeln an. Er wolle den Bürgern reinen Wein einschenken. Namentlich nannte er zwar keinen der Bewohner, die vermeintlich illegale Wasseranschlüsse besitzen, aber einer feuerte ihm sofort entgegen: Der Freiheitliche Gemeinderat Norbert Merler meldete sich zu Wort und forderte den Bürgermeister auf, keine Unwahrheiten zu verbreiten.

Norbert Merler ist selbst einer der Bürger, die laut Schreiben des Landes einen illegalen Löschwasseranschluss besitzen. Ihm wurde das Wasser allerdings noch nicht abgestellt, weil er Rekurs gegen das Verfahren einleitete. Bereits 2015 wurde ihm unterstellt, er habe einen Wasseranschluss der nicht rechtens ist. Damals beschloss die Landesregierung das von der Gemeinde in Frage gestellte „Wassernutzungsrecht des Herrn Norbert Merler“ für rechtens zu erklären. So liegt nun das Schreiben des Amtes für Gewässernutzung dem Beschluss der Landesregierung von 2015 gegenüber.

Bürgermeister Rabanser hofft, dass sich die Unregelmäßigkeiten durch diese Maßnahmen wieder einpendeln: „Zuvor pumpten wir 30 Prozent mehr in die Kläranlage, als wir eigentlich nutzten. Ich glaube aber, dass es sich nun ausgleichen wird, dann können wir auch die Tarife senken.“

Norbert Merler sieht der Sache gelassen entgegen, findet aber das Vorgehen der Gemeindeverwaltung besorgniserregend: „Es ist und bleibt äußerst bedenklich, wenn Bürgermeister Rabanser durch Oberflächlichkeit und Unwahrheiten dem Gemeinderat und der Bevölkerung nachweislich falsche Tatsachen vorgaukelt.“

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