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Unerwünschte Flüchtlinge?

Eine Unterschriftenaktion der Villandrer Schützen, die sich gegen die Flüchtlingsaufnahme richtet, sorgt für Aufregung. Eine Informationsveranstaltung sollte die Wogen glätten, bewirkte aber das Gegenteil.

von Markus Rufin

Walter Baumgartner, Bürgermeister von Villanders, spricht von einer „aufgeheizten“ Stimmung bei der Bürgerversammlung am Montag. Viel zu lange, so die Kritik vieler Bürger, hat die Gemeindeverwaltung die Bevölkerung im Dunkeln über das SPRAR-Programm gelassen, welches bereits Ende Mai vom Gemeinderat genehmigt wurde. Bis heute erhielten die Bürger lediglich eine Information in der gemeindeeigenen Zeitung – dieser Artikel wurde aber von vielen Bürgern nicht gelesen, weshalb bis heute viele Bürger uninformiert waren.

Zu erwarten war daher der große Andrang bei der Informationsveranstaltung am Montag: Am Podium standen neben Bürgermeister Baumgartner auch Pfarrer Konrad Morandell, Pfarrgemeinderatspräsident Sepp Kusstatscher, Andreas Colli, Bürgermeister von Kastelruth und verschiedene Vertreter der Bezirksgemeinschaft. Alle berichteten von positiven Erfahrungen, die mit dem SPRAR-Programm gemacht wurden und sprachen sich dafür aus.

Der inoffizielle Anlass für die Veranstaltung war eine Unterschriftenaktion der Schützenkompanie Villanders, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen richtet. „Ohne unsere Unterschriftenaktion wäre es erst gar nicht so weit gekommen“, meint der Hauptmann der Schützenkompanie, Hannes Rabensteiner. Die Schützen hätten mit ihrer Initiative Druck auf die Gemeindeverwaltung ausgeübt und so die Bürgerversammlung herbeigeführt.

Drei Wochen lang gingen die Mitglieder der Schützenkompanie von Haus zu Haus und sammelten so 622 Unterschriften. Die Initiative startete, nachdem sich die Schützen vereinsintern gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen aussprachen: „Es gab ja vorher keine Veranstaltungen, daher wussten wir auch nicht, wie viele Personen dagegen sind. Dass es am Ende so viele Unterschriften werden, habe ich mir nicht erwartet“, berichtet Rabensteiner.

Mit der Unterschriftenaktion wollte man zeigen, dass es in Villanders auch Personen gibt, die sich gegen das SPRAR-Programm aussprechen, so Rabensteiner: „Bisher wurde das nie vermittelt. In der Gemeindeverwaltung gibt es wenig Wiederspruch, da nur die SVP im Gemeinderat sitzt.“

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (53)

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  • andreas

    Die Schützen sollten sich auf ihre ursächliche Aufgabe beschränken, Forst Bier trinken und Bildstöckchen renovieren.

    • brutus

      @andreas
      Solche Kommentare, die alle über einen Kamm scheren, zeugen von wenig Respekt und Anstand gegenüber deinen Mitmenschen. Nur weil jemand eine andere Meinung hat, sollte man diesen nicht ins Lächerische ziehen. Das verlangt schon die gute Kinderstube.

  • noando

    622 unterschriften bei ca. 1800 einwohnern sind ca. 35 prozent – ein drittel. was ist mit den anderen zwei drittel?

    ende mai vom gemeinderat genehmigt und über das gemeindeblatt bekannt gegeben. das dürfte laut mir bei einer gemeinde von 1800 nasen wohl reichen. oder besucht in villanders keiner die gemeinderatssitzungen, oder gibt es dort die tratsch-manndo ban „pudl“ nicht?

    für alle österreich-liebhaber: in tirol mussten auf anweisung von wien, weit mehr flüchtlinge aufgenommen werden, als in südtirol.

    außerdem: ich hätte gern eine unterschriftenaktion für die schützenkompanien: sie sollten sich um ihre wachsende fraktion der braunen rechten kümmern. in schützenkreisen werden diese einfach geduldet, und das ist eine frechheit.

    in unserer gemeinde verüben halbstarke junge „männer“ vandalenakte an wohnungen von ausländern (auch an ausländern, welche seit jahrzehnten im land sind, und schon mehr für die allgemeinheit und im ehrenamt für die gemeinde getan haben, als diese „herren“). und alle sitzen sie im schützen-vereinslokal.

    es darf nicht sein, dass unsere schützenkompanien zur brutstätte faschistischen gedankenguts wird!!!

    dass europa in den letzten jahren am thema flüchtlinge gescheitert ist, ist nichts neues. dass der flüchtlingsstrom auch gekommen wäre, wenn freiheitliche, stf oder die schützen den landeshauptmann gestellt hätten, oder südtirol regiert hätten, ist auch klar. ich hoffe europa lernt daraus!

  • noando

    wartet ihr auch auf freischaltung der kommentare 🙂

  • sigmundkripp

    @franz: Im Kommentar vom 21.12.2017 um 13.24 behaupten Sie, mein Arbeiter führe ohne Tickett mit dem Zug zur Arbeit.
    Sie lügen.
    Der Arbeiter hatte jeweils Wochenkarten des Südtiroler Verkehrsverbundes.

    Weiters sprechen Sie von „Sklavenarbeit“
    Auch hier LÜGEN Sie.
    Der Arbeiter war – wie alle anderen auch, nach Kollektivvertrag angemeldet.

    Ich fordere Sie auf, diese Behauptung zurück zu nehmen.

    Die Redaktion der Tageszeitung fordere ich auf, von Herrn „franz“ eine Rücknahme seiner Behauptungen zu verlangen bzw eine Richtigstellung meinerseits zu veröffentlichen.

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