Kelab im Eis
Würde ich es gut meinen mit „Der Mann aus dem Eis“, würde ich sagen, der Film von Felix Randau erzählt die totale Einsamkeit in den Bergen.
Vermutlich waren die Menschen der Jungsteinzeit die Einsamkeit in den Bergen gewohnt. Auch für Ötzi, der nach Randaus Drehbuch Kelab hieß, dürfte Einsamkeit nichts Besonderes gewesen sein.
Bei Dauerregen, Wind und Schneegestöber erzählt der Film davon, wie wir uns den Überlebenskampf in der Steinzeit vorstellen können. Es geht grob zu und ohne viele Worte. Zu sagen gab es damals anscheinend nicht viel. Wortkarges Bergvolk. Die paar Worte, die fallen, brauchen Untertitel, weil sie angeblich Rätisch sind. Wie Rätisch klang, weiß kein Mensch.
Jürgen Vogel spielt den Kelab körperbetont überzeugend und mit Gebrüll. In der Geschichte kämpft der Ötzi, der Kelab heißt, gegen andere Ötzis, die nicht zur Mumie wurden. Sie schlagen sich, beschießen sich mit Pfeilen, verfolgen sich, steigen Berge hoch und wieder hinunter. Das alles wird begleitet von heftigem Atmen und anderen Urlauten. Die abgeschossenen Pfeile zischen lautstark durchs kühle Bild, das die Kälte ins Kino bringt. Die Details zu Kostüm, Maske und Ausstattung dürften stimmen, weil es wissenschaftliche Beratung gab.
Mein Herz hat „Der Mann aus dem Eis“ nicht erobert. Er ist nicht mein Ding. Ich wünsche ihm trotzdem, dass er das Geld einspielt, das in das Projekt gesteckt wurde. Es darf auch gerne mehr sein. Eins noch: „Der Mann aus dem Eis“ ist nichts für Kinder. FSK 12.
The Iceman (DE/IT/AT 2017), 96 Min., Regie: Felix Randau, mit Jürgen Vogel. Bewertung: Ohne Zwischentöne
Was es sonst noch gibt: „Weit“ (!), „The Square“, In Meran: „The Place“ In Kaltern: „The Big Sick“, „The Party“
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