Riesiger Rückstand
Südtirol hinkt bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung nach wie vor weit hintennach. Das EU-Ziel ist außer Reichweite.
von Heinrich Schwarz
Dass Südtirol einen großen Rückstand im Bereich Forschung und Entwicklung hat, ist kein Geheimnis. Die Daten, die am Dienstag vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT) veröffentlicht wurden, belegen einmal mehr, dass die Ausgaben für Innovation nicht nur in Österreich und Deutschland verhältnismäßig weitaus höher sind, sondern auch im restlichen Italien.
Die Details:
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen im Jahr 2015 im EU-Schnitt bei zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Aufgrund der Aufnahme weniger fortschrittlicher Mitgliedsstaaten gab es gegenüber 2002 nur einen geringen Anstieg.
In Deutschland betrug die sogenannte F&E-Quote im Jahr 2015 rund drei Prozent, ebenso in Österreich. Italien tätigte Innovations-Ausgaben in Höhe von über 1,3 Prozent des BIP.
Demgegenüber steht Südtirol mit gerade einmal 0,75 Prozent. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 161,1 Millionen Euro für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ausgegeben. Zwar gab es gegenüber 2014 einen Anstieg von 8,6 Prozent (12,8 Millionen Euro), der Rückstand auf wirtschaftlich vergleichbare Regionen ist aber nach wie vor eklatant.
Im Trentino etwa lag die F&E-Quote vor zwei Jahren bei 1,8 Prozent, in Tirol vor drei Jahren sogar bei 3,1 Prozent.
Das EU-Ziel für 2020 ist eine Quote von drei Prozent. Durch Innovation, so das Credo, soll Wachstum garantiert werden. Dieses EU-Ziel ist für Südtirol inzwischen außer Reichweite.
DEN INTERESSANTEN DETAIL-VERGLEICH MIT DEM TRENTINO UND DEN AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT LESEN SIE IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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