„Gefährlich unterwegs“
A22-Direktor Carlo Costa als Polizist? Die Gegenrecherche bei der Brennerautobahn AG gestaltete sich ziemlich schwierig.
(arob) Die TAGESZEITUNG hat am vergangenen Mittwoch zuerst bei Autobahn-Präsident Walter Pardatscher nachgefragt, wer von den Autobahn-Bediensteten eine Haltekelle besitze bzw. mitführe. Pardatscher sagte wörtlich: „Die Männer vom Straßendienst, und Carlo Costa, weil er für die Sicherheit zuständig ist.“
Die TAGESZEITUNG hat Walter Pardatscher in der Folge vollumfänglich mit der Sachverhaltsdarstellung des Managers Patrik R. konfrontiert und ihm auch das Kennzeichen des 4er BMW Gran Coupé genannt, damit er überprüfen konnte, ob es sich tatsächlich um den Wagen Carlo Costas handle.
Walter Pardatscher war hörbar zerknirscht, bedankte sich und sicherte zu, er würde mit Carlo Costa sprechen. Dieser würde dann zurückrufen.
Nach drei Stunden meldete sich Walter Pardatscher und erklärte, Carlo Costa wolle nun doch nicht mit der TAGESZEITUNG sprechen.
Der Präsident dreht den Spieß dann kurzerhand um. Der „Tintige“ sei nicht Costa, sondern der Manager.
Er, Pardatscher, habe sich nämnlich in der Zwischenzeit die Dokumentation von der Polizei aushändigen lassen, sagt er. Mehr noch: „Die Polizei sitzt da bei mir im Büro.“ Aus dieser Dokumentation, so Pardatscher, gehe hervor, dass der Manager Patrik R. an jenem Tag einen „unerlaubten Fahrspurwechsel“ vorgenommen und durch sein Fahrverhalten „eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer dargestellt“ habe.
Carlo Costa habe den Manager „als Verantwortlicher für die Sicherheit“ aufgehalten. Allerdings behauptet Walter Pardatscher, dass Costa „keine Handkelle“ bei sich gehabt habe.
Die TAGESZEITUNG hat dann wiederum Patrik R. mit dieser Darstellung konfrontiert.
Er sagte:
„Ich schwöre, dass Herr Costa eine Handkelle hatte. Wie sonst hätte ich sehen können, dass ,Autostrada del Brennero’ draufsteht? Außerdem: Wenn er nicht die Kelle gehabt hätte, hätte ich nie im Leben auf der Notspur angehalten. Das ist die absolute Wahrheit.“
Auf die Frage, warum sich Patrik R. die Sache mit der Handkelle (die Carlo Costa als Sicherheitschef der Autobahn laut Walter Pardatscher ja in seinem Wagen mitführt) hätte erfinden sollen, antwortete der Autobahn-Präsident: „Ich halte mich an das, was in der Polizeidokumentation steht, von einer Kelle ist da keine Rede, ebenso wenig davon, dass Costa geflucht hätte.“
Laut Pardatscher bestreitet Carlo Costa also auch die deftigen Ausrücke („Me ne frega un cazzo, ma tu sai chi sono io …“).
Costa habe den Manager aufgehalten, weil dieser eine Gefahr für die Verkehrssicherheit dargestellt habe. Laut Straßenpolizei in Trient sei Patrik R. „mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 km/h unterwegs“ gewesen (Verkehrsstrafe hat er laut Polizei allerdings keine bekommen).
Bleibt also offen: Warum hat Carlo Costa nicht einfach die Polizei verständigt und den Beamten erklärt, dass ein Autofahrer viel zu schnell unterwegs ist? Warum hat er, den Manager direkt auf der Notspur anhaltend, selbst eine Gefahrensituation geschaffen?
Carlo Costa wollte mit der TAGESZEITUNG leider nicht sprechen.
Ähnliche Artikel
Kommentare (18)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
criticus
Eine Kelle hätte der Herr Costa bei der Sparkasse benötig. Dort fehlt anscheinend der Mut!
meister
Herr Patrik R., Sie hätten, nachdem sie angehalten wurden nur fragen sollen: ….. quanto COSTA ? …. Ironie off
sepp
die Polizei ein freund und Helfer ?? der herr isch Beamter wen wir dann geholfen glaub auch nett das Patrick R: wos dofundenhot aus heiteren himmel solche Herrn gehören abgesetzt solche krawattel träger brauchenmo nett
sepp
anscheinen goggile ban achhammer isch ols vertuscht worden wegen sein Führerschein wor Olles in ordnug du a normal sterblicher wen er 1 tog verfallen ist fährt sicher nimmer wen er erwischt wird
prof
sepp,mit dein“geschreibe“ ,bisch woll in der 5.Klasse Volksschual ausgschualt.
sepp
prof@ olle seibse nett prof und SVP
guyfawkes
Quod licet Iovi, non licet bovi.
Etwas anderes: im Artikel kommt sechs mal das Wort „Manager“ vor. Man bekommt fast schon den Eindruck, der ganze Sachverhalt wäre „schlimmer“ weil es sich bei dem „Opfer“ um einen „Manager“ handelt.
pingoballino1955
Die Tageszeitung ist DEUTSCHSPRACHIG,vieleicht ist dies der Grund???????? Ihr wisst was ich meine!!!!!!
unglaublich
Ein Rabe sitzt auf einem Baumgipfel. Kommt ein Hase, sieht ihn und fragt:“Was tust du?“. Er antwortet: „Nichts, ich tue gar nichts“. Denkt sich der Hase, das kann ich auch. In der Nacht wird er aber vom Fuchs gefressen.
Moral der Geschichte. Wenn dir nichts geschehen soll, musst du ganz oben sitzen.