„Wurde in der Sauna angestarrt“
Die heiße Sauna-Debatte im Südtiroler Landtag: Andreas Pöder erklärt, wie man/frau sich in einer Sauna richtig verhält.
TAGESZEITUNG Online: Herr Pöder, sind Sie gerade in der Damensauna?
Andreas Pöder (lacht): Ja, um ein bisschen zu spekulieren …
Die Grünen haben am Mittwoch im Landtag eine Ausdehnung der Öffnungszeiten in den Abendstunden in den Damensaunas gefordert. Was halten Sie davon?
Total skurriler Antrag! Wenn jemand in die Sauna geht, dann geht er ja nicht dorthin, um sich zu verstecken. Nach dieser Logik, dass Männer nicht mehr Frauen anschauen dürfen und umgekehrt, müsste man ja auch getrennte Bars machen. Wenn mich niemand mehr anschaut, dann gehe ich nicht mehr aus dem Haus.
Und noch etwas: Gerade die Grünen wollen immer mehr Geschlechter haben. Was machen wir dann? Machen wir Saunas für Transsexuelle? Machen wir Saunas für eher feminin Transsexuelle und eine andere für eher maskulin Transsexuelle? Facebook führt 60 Geschlechter, also machen wir 60 verschiedene Saunas? Als normaler Mann komme ich dann gar nicht mehr in die Sauna.
Können Sie nicht nachvollziehen, dass es Frauen gibt, die lieber nur mit Frauen in der Sauna sitzen?
Doch, absolut! Für das gibt es ja Damensaunas. Aber wenn ich mit der Nacktheit generell ein Problem habe, dann gehe ich auch nicht ins Schwimmbad. Ich kann auch nachvollziehen, dass beispielsweise eine brustamputierte Frau nicht mit Männern in einer Sauna sitzen will. Genauso ist es bei traumatisierten Frauen. In diesen Fällen kann ich das sehr gut verstehen.
Sie können dem Antrag also nichts abgewinnen?
Was ist denn schon dabei, wenn ein Mann eine Frau anschaut oder umgekehrt? Die Kollegin Oberhofer hat es ja gesagt: Sie hätte ein Problem, wenn sie niemand mehr anschaut. Nach der Logik der Grünen dürfte ich im Sommer, wenn die Frauen halb nackt herumlaufen, nicht mehr über den Waltherplatz gehen …
Sind Sie ein Spanner?
Nein, aber natürlich schaue ich einer schönen Frau nach. Dasselbe passiert in der Sauna. Auch ich selbst wurde in der Sauna schon angestarrt …
Wie das?
(lacht) Keine Ahnung! Ich weiß nicht, ob ich den Frauen gefallen oder ob ich sie erschreckt habe. Aber auch wenn ich in der Sauna angestarrt wurde, deswegen laufe ich noch lange nicht mit einem „Me too“-Schild herum.
Interview: Artur Oberhofer
- Das Protokoll der Gaffer-Debatte im Landtag
- Und: Was Tamara Oberhofer macht, wenn ihr ein Mann auf den Busen starrt.
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Kommentare (16)
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criticus
Wenn das in Südtirol die einzigen Probleme sind worüber im hohen Haus gesprochen wird!
robby
Wer bezahlt denn die Frau Foppa damit sie so hartnäckig die Grünen mit solchen Themen in die Bedeutungslosigkeit führt?
george
Zuerst rennen Viele halbnackt oder nackt in der Gesellschaft herum und provozieren gelegentlich auch und genau diese regen sich als erste über Sexismus auf, wenn einmal nur ein schiefer Blick auf sie fällt oder sie ein entsprechendes/r Wort/Satz erreicht. Jeder Hall, der von jemandem ausgeht, hat einen Widerhall, dazu muss man sich nicht über die Grünen aufregen, die das nur festgestellt haben. Es ist nur das Spiegelbild des heutigen Gesellschaftscouleurs. Und darf dies jemand gar nicht mehr ausdrücken, als dass er/sie schon blöd angegangen wird? Wer hier schreibt, dass dieses Thema aufzugreifen Volks fremd sei, der ist selbst nicht beim Volk.