Zu zweit weit
„Es lohnt sich, zu vertrauen“, sagen zwei, die weit herumgekommen sind. Sie trampten um die Welt.
von Renate Mumelter
Das Besondere an diesem Dokumentarfilm ist, dass er lächelt, zwischendurch auch lacht. In „weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt“ erzählen Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser, wie sie aus dem Schwarzwald Richtung Osten aufbrechen um aus dem Westen zurückzukommen. Dazwischen liegen fast vier Jahre, in denen die beiden die Welt aus einer Nähe kennen lernen, die Flugreisen gar nicht zulassen. Gwen und Patrick trampen, sind zu Fuß, im Bus, Schiff oder Zug unterwegs. Ihr zu Hause ist ein kleines Zelt. Mit dabei eine Kamera. Die hält fest, was dem Publikum später erlaubt, mitzureisen.
„Weit“ ist kein öder Reisefilm, kein aufregender Abenteuerfilm, kein Schönebilder-Film, er ist eine charmante Entdeckungsreise, die reflektiert und viel weitergibt an die Heimhocker im Kinosaal. Gwen und Patrick wollten „sehen, wie es wirklich ist“ auf der Welt. Eines ihrer Fazits am Ende des Abenteuers ist, dass es überall liebenswerte Menschen gibt, man muss nur auf sie zugehen. Fazit zwei: „Wer viel hat, der hat auch viel Gepäck“.
Die 96.707 Kilometer lassen sich in 120 Kinominuten sehr angenehm zurücklegen. Dazu trägt auch die leichte Hand bei, mit der die 7000 Gigabyte Filmmaterial zu einem überzeugenden Film gefügt wurden. Zusatzinfos auf: weitumdiewelt.de
Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt (DE 2017), 127 Min., Regie: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser. Bewertung: Charmant, interessant, nie fad
Was es sonst noch gibt: „Panzerkreuzer Potemkin“ (07/11, 20 h), „Certain Women“ (08/11, 20 h)
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