„Das ist kein Scherz“
Das Online-Portal „stol.it“ hat Luis Durnwalder fälschlicherweise für tot erklärt. Der Alt-LH ist empört.
Das Online-Portal „stol.it“ hat am Dienstag Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder für tot erklärt und vor allem in seiner Familie einen Schock ausgelöst.
Die Meldung ging um die Mittagszeit online und blieb für einige Zeit im Netz.
Alt-LH Durnwalder erfreut sich bester Gesundheit, ist aber empört, dass so etwas geschehen kann. „Nun habe ich am eigenen Leib verspürt, was Fake News bedeutet.“
TAGESZEITUNG Online: Herr Durnwalder, Sie wurden für tot erklärt …
Luis Durnwalder: Ich habe das zunächst nicht geglaubt. Zum Zeitpunkt, als die Meldung ins Netz ging, hielt ich mich gerade in Österreich auf. Mein Telefon war abgeschaltet. Als ich das Handy einschaltete, bekam ich die Nachricht, dass mich mindestens 20 Personen gesucht hatten. Ich habe zurückgerufen und wurde gefragt: „Ja lebst du noch? Im Internet steht: ,Durnwalder ist tot.“
Was ging in diesem Moment in Ihnen vor?
Meine Frau und meine Tochter befanden sich am Dienstag in Jenesien. Sie haben einen Schock bekommen. Noch viel schlimmer war die Tatsache, dass ich telefonisch nicht erreichbar war.
Glauben Sie, dass es sich um einen missglückten Halloween-Scherz handelte?
Nein, so etwas macht man nicht. Das ist kein Scherz. Wahrscheinlich handelte es sich um ein technisches Versagen. Doch so eine Meldung darf nicht online gehen. Es gibt immer noch einige Leute, die mich mögen. Für sie war diese Nachricht ein Schock. Was mich persönlich noch mehr schockiert hat, ist der Umstand, dass sich kein Verantwortungsträger bei mir entschuldigt hat. Ich hätte mir erwartet, dass man mich anruft und mir mitteilt, dass dieser Vorfall geschehen ist. Doch niemand hat sich gemeldet.
Nachtrag:
„stol.it“ entschuldigte sich am Dienstagabend im Netz dafür, dass neben Alt-LH Luis Durwnalder auch Martha Ebner fälschlicherweise für tot erklärt worden war.
+++ UPDATE Freitag 06.44 UHR +++
Die Athesia Druck GmbH hat TAGESZEITUNG Online folgende Gegendarstellung zustellen lassen, die wir gerne abdrucken:
„Aus dem Artikel der Tageszeitung „Das ist kein Scherz“ geht hervor, es habe sich kein Verantwortungsträger bei Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder entschuldigt. Diese Behauptung ist falsch. Richtig ist vielmehr, dass sich die diensthabende Redakteurin, der Ressortleiter und der Chefredakteur bei Luis Durnwalder entschuldigt und den peinlichen Fehler zutiefst bedauert haben. Zudem wurde auf stol eine Entschuldigung veröffentlicht, die die stol-Redaktion als Kommentar an den Tageszeitung-Beitrag im Internet anhängen wollte. Die Tageszeitung hat diesen Text unterschlagen. Er ist aber auf Facebook nachzulesen.
Dr. Toni Ebner
Chefredakteur“
Klarstellung der TAGESZEITUNG Online-Redaktion:
Die TAGESZEITUNG ist zum Abdruck von Gegendarstellungen gesetzlich verpflichtet – unabhängig von deren Wahrheitsgehalt. Gewöhnlich kommentieren wir Gegendarstellungen nicht. In diesem Fall müssen wir allerdings klarstellen, dass wir – entgegen der Behauptung des Kollegen Toni Ebner – keinen Text „unterschlagen“ haben. Wenn es der stol-Redaktion nicht gelungen sein sollte, einen Kommentar an den Beitrag im Internet anzuhängen, so könnte dies daran liegen, dass sich die Kollegen nicht – wie alle anderen UserInnen auch – regulär registriert haben.
DIE REDAKTION
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Kommentare (23)
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rolandlang
Lieber Freund Luis, so schnell kann man „gestorben“ werden.
Auch wenn wir in der Südtirol- Politik verschiedener Meinung, schätze ich Dich sehr. Vor allem deine unkomplizierte freundliche Art, auf jeden zuzugehen.
Alles Gute!
morgenstern
Hmm…, was soll man dazu sagen?
george
Wieso soll so etwas nicht auch jemandem passieren wie Luis Durnwalder? Er gehört genauso zu den allgemein Sterblichen und ist ersetzbar wie andere auch. Die Erde bewegt sich auch ohne euch alle, die ihr glaubt so viel wichtiger zu sein.
prof
@george
Beim schreiben deines Kommentars muß wohl dein Hirn tot gewesen sein.
sepp
ach goggile der Luis wird nett in ebner klogen Sem miesat der Brandstätter ba boade verteidiger mochen
andreas
Das ist schon größeren Medien bei wichtigeren Leuten passiert, z.B. wurde ein Nachruf auf Helmuth Kohl frühzeitig veröffentlicht, also kein Grund zur Aufregung.