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„Bin für Überwachungskameras“

Gabi Strohmer

Frauenstadträtin Gabi Strohmer über den angeblichen Vergewaltigungsversuch in Meran und die Frage, was die Stadtverwaltung für die Frauensicherheit tut. 

TAGESZEITUNG Online: Frau Stadträtin, wie sicher ist Meran nachts für Frauen?

Gabi Strohmer: Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, auch weil ich nicht für die Sicherheit zuständig bin. Persönlich merke ich aber, dass sich die Bürger – vor allem die Frauen – weniger sicher fühlen. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht, das ist ein anderes Paar Schuhe. Allerdings muss man diesem Gefühl Rechnung tragen.

Medienberichten zufolge soll es in den vergangenen Tagen in der Kurstadt erneut zu einem Vergewaltigungsversuch gekommen sein. Bei den letzten Übergriffen 2012 und 2015 hat die Stadt angekündigt, dass sie durch mehr Beleuchtung und gartengestalterische Maßnahmen wie den Rückschnitt von Hecken für mehr Sicherheit sorgen würde. Was davon wurde umgesetzt?

Ich muss vorausschicken, dass laut den Ordnungskräften dieser angebliche Vergewaltigungsversuch derzeit noch im Detail untersucht wird und die genauen Umstände noch unklar sind. Zu Ihrer Frage: Dass wir eine hellere Beleuchtung zur Erhöhung der Sicherheit in der Nacht versprochen haben, daran kann ich mich nicht erinnern. Außerdem zweifeln die Fachleute an der Sinnhaftigkeit. Wohl aber haben wir sonstige Maßnahmen umgesetzt. So wurde beispielsweise der Marconipark offener gestaltet, die Hecken wurden teilweise zurückgeschnitten, teilweise ganz entfernt. Durch die neue Bushaltestelle und die Ansiedlung des ost-west-Clubs im Sommer haben wir für mehr Frequenz gesorgt.

Wird das Thema Frauensicherheit ernst genug genommen?

Ich glaube, dass Meran gemeinsam mit Bozen eine Vorreiterrolle einnimmt. Seit 2013 besteht das Netzwerk gegen Gewalt an Frauen, das sich regelmäßig trifft, wobei die häusliche Gewalt an erster Stelle rangiert. Am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, veranstaltet dieses Netzwerk regelmäßig Sensibilisierungskampagnen.

Sensibilisierungskampagnen sind wichtig, was aber wird konkret unternommen?

Das Spektrum ist vielfältig: Beteiligte wie Streetworker, Sprengelangestellte usw. bilden sich regelmäßig fort, es werden für Jugendliche Selbstbehauptungskurse angeboten. Als Gemeinde bieten wir zudem das Frauentaxi an.

Wie wird dieser Dienst angenommen?

Sehr gut, mittlerweile sind zehn Gemeinden am Frauentaxi beteiligt und die Nutzung steigt kontinuierlich.

Glauben Sie, dass Videokameras die Stadt für Frauen sicherer macht? 

Wenn Sie mich vor drei Jahren gefragt hätten, dann wäre ich gegen die Videoüberwachung der Stadt gewesen. Ich war der Meinung, dass nicht alles kontrolliert werden muss. Mittlerweile bin ich für die Installation von Kameras, weil sie beispielsweise in vielen Diebstahl-Fällen zur Aufklärung beigetragen haben.

Interview: Karin Gamper

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • carlotta

    Mah, i versteh schon, dass man alles schönreden muss , damit keine Panik aufkommt und finde es auch sehr lieb von Frau Strohmer, dass sie auch Gefühle ernstnimmt! Beim Rest fühle ich mich als Frau nicht ernstgenommen. Warum, kann sich eine Frau nicht mehr so frei bewegen , wie vor nicht allzulanger Zeit? ICH muss mich einschränken , warum? Warum wird hier nicht auch Gleichberechtigung geschaut.. a Mann muss nicht überlegen um drei in der Früh allein heim zugehen.. a Frau darf das auf keinen Fall..
    und bezüglich der Vergewaltigung. Glauben sie wirklich, dass im Zeitraum 2011-2017 „ nur“ 3 waren?
    Mah?

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