Der Integrations-„Bluff“
Nur 6,47 Prozent der in Südtirol untergebrachten Flüchtlinge üben eine freiwilligen Arbeit aus. Aber 300 gehen einer bezahlten Beschäftigung nach.
Gemäß einer Vereinbarung zwischen den Gemeinden, den Bezirksgemeinschaften, der Caritas und dem Verein Volontarius mit dem Regierungskommissariat dürfen Asylwerber Freiwilligenarbeit leisten. Die Möglichkeit der Freiwilligenarbeit für Asylwerber muss laut Vereinbarung in jedem Fall der Allgemeinheit zugutekommen.
Bereits im Jahr 2014 hat das Innenministerium die Voraussetzungen für die Freiwilligenarbeit von Asylwerbern erteilt. Die Asylwerber müssen die Bereitschaft zur Übernahme einer Tätigkeit freiwillig kundtun und auf unentgeltlicher Basis ausführen. Die öffentlichen Körperschaften und in erster Linie die Gemeinden können die Arbeiten und Tätigkeiten, die erledigt werden sollen, benennen und anbieten. Die Asylwerber sollen in Bereichen eingesetzt werden, die kein Spezialwissen erfordern. Die Freiwilligenarbeit in Südtirol findet in folgenden Bereichen statt: Straßen und Gehwege sauber halten; Schneeräumung; Beschilderung instand halten, reinigen; Pflege von öffentlichen Grün; Hilfe am Recyclinghof; Hilfe bei Mülltrennung; Hilfe bei Arbeitsrehabilitationsdienst; Unterstützung von Schulen sowie Unterstützung von Senioreneinrichtungen. Bei ihrer Freiwilligenarbeit stehen sie unter der Aufsicht eines Tutors der jeweiligen Körperschaft.
In einer Landtagsanfrage wollten die Freiheitlichen in Erfahrung bringen, wie viele der in Südtirol untergebrachten Flüchtlinge einer freiwilligen Arbeit nachgehen.
Mit Stichtag 31. März 2016 waren 870 Personen in den Flüchtlingsunterkünften in Südtirol untergebracht. Von diesen 870 Personen haben sich im Zeitraum März/April 2016 maximal 50 Personen, also nur 5,75 Prozent, zu einer Freiwilligenarbeit verpflichtet.
Am 31. August 2017 waren 1700 Personen in den Einrichtungen für Asylbewerber untergebracht. Insgesamt waren 110 Personen freiwillig und unentgeltlich tätig. Dies entspricht einem Anteil von gerade einmal 6,47 Prozent.
Laut den vorliegenden Informationen waren im August 2017 folgende Gemeinden involviert: Bozen, Meran, St. Ulrich, St. Cristina, Innichen, Toblach, Niederdorf, Welsberg, Gsies, Prags, Kastelruth, Vintl, Wiesen, Sterzing, Brixen, Lana und Prad.
„Die nun vorliegende ,Erfolgsbilanz’ ist nach wir vor verbesserungswürdig“, kommentiert Walter Blaas die Zahlen. Die Freiwilligenarbeit solle eine Integrationsmaßnahme der Asylwerber zum Kennenlernen der Kultur und Sprache sein. Die Ergebnisse bezeugten aber „kein großes Interesse seitens der Asylwerber“. „Gut eineinhalb Jahre nach der ersten freiheitlichen Intervention, hat sich die Maßnahme der Freiwilligenarbeit für Asylwerber als Bluff erwiesen. Schöne Bilder und Meldungen können über die Zahlen nicht hinwegtäuschen. Anscheinend fehlt es am Willen zur Integration“, so der Freiheitliche.
Was die Freiheitlichen nicht sagten: Rund 300 Asylwerber gehen einer bezahlten Beschäftigung nach. Dies teilte Landesrätin Martha Stocker mit.
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Kommentare (28)
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guyfawkes
…..gähn. Und wenn „zu viele“ einer freiwilligen Arbeit nachgingen, würde Herr Blaas halt kritisieren dass Sie „den Einheimischen“ die Arbeit wegnehmen.
sepp
und noa ruft die Caritas und doscheinheilige Bischof zu spenden i wer decht nett spenden in den gehlt zu zahlender von Caritas Direktor sicher nett knapp ist do reichen koan spenden
george
Und euch alle, die ihr immer so schimpft und niedermacht, ganz einfach mitschicken auf dieser Kreuzfahrt. Dann könnt ihr an Bord kräftig Regie führen, wenn man euch nicht schon vorher über Bord wirft. Aber dann soll euch ja niemand von den Hilfsorganisationen aus dem Meer fischen.