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Gedemütigt und geschlagen

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526 Frauen haben im vergangenen Jahr bei den Kontaktstellen gegen Gewalt oder in den Frauenhäusern Hilfe gesucht. Knapp 20 Prozent der Frauen sind zwischen 18 und 29 Jahren alt.

von Lisi Lang

Die Gewalt gegen Frauen nimmt nicht ab: Die Ergebnisse einer ASTAT-Erhebung zu den Frauenhäusern und den Kontaktstellen gegen Gewalt zeigen ein ähnliches Bild wie im Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte aber weit über den mehr als 500 gemeldeten Fällen liegen. Es wird geschätzt, dass sich nur 1 von 20 Frauen, die Opfer von Gewalt werden, an eine Kontaktstelle gegen Gewalt des Landes wenden. „Das Thema bleibt leider weiterhin aufrecht und was gravierend hinzukommt ist das Internet. Wenn man die Geschichten, die Probleme und die Hintergründe der Frauen betrachtet, findet man jährlich ähnliche Voraussetzungen“, sagt Barbara Wielander vom Frauenhaus in Brixen. „Die Gewalt passiert nicht hinter einem Busch oder am Bachufer sondern im eigenen Zuhause“, erklärt die Leiterin des Frauenhauses.

Die Täter (Quelle: ASTAT)

Knapp 20 Prozent der Frauen, die sich aufgrund von Übergriffen an die Frauenhäuser oder die Kontaktstellen gegen Gewalt gemeldet haben, sind zwischen 18 und 29 Jahren alt. Die stärkste Gruppe bilden zwar weiterhin Frauen zwischen 30 und 39 Jahren, aber Beobachtungen zeigen, dass auch immer jüngere Mädchen Gewalt ausgesetzt sind. „Im Alter von etwa 30 Jahren stehen viele Frauen vor einer persönlichen Entscheidung: Wie soll es mit meinem Leben weitergehen? Will ich so weitermachen, oder will ich etwas ändern? Dieses Hinterfragen führt bei vielen Frauen dazu noch einmal Kraft zu sammeln, um ein neues Leben zu beginnen“, weiß Barbara Wielander vom Frauenhaus.

Die Leiterin des Frauenhauses in Brixen weiß aber auch, dass immer jüngere Frauen und auch Mädchen gegen Gewalt anzukämpfen haben. „Es ist besorgniserregend, wenn sich so junge Frauen mit diesem Thema konfrontiert sehen. Die Mädchen lernen einfach nicht, dass nur sie selbst über ihren Körper verfügen dürfen und sagen können, wann Schluss ist“, sagt Barbara Wielander.

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