Getarnte Bordelle
Der Inhaber eines chinesischen Massagesalons in Leifers, in dem Prostitution betrieben worden sein soll, schließt einen Vergleich über zwei Jahre Haft.
von Thomas Vikoler
Er ist für Carabinieri und Staatsanwaltschaft Bozen der Chef einer kriminellen Vereinigung, die ein Ziel verfolgte: In zwei als Massagesalons getarnten Betrieben dem verbotenen Geschäft der Zuhälterei nachzugehen.
Rongjun Lin, 42, wohnhaft in Bozen, wurde im Juli 2015 zusammen mit zwei anderen Personen – seiner Ehefrau Wuzhao Yang, 36, und Zhaosheng Xu, 42 – verhaftet und nach wenigen Wochen wieder entlassen. Das Freiheitsgericht stellte Begründungsmängel im Haftbefehl fest.
Ihnen und vier Mittätern in der vermeintlichen kriminellen Vereinigung wird vorgeworfen, in Pergine und in der Kennedystraße in Leifers Massagesalons betrieben zu haben, in denen nicht Masseusen, sondern Prostituierte am Werk waren. Nachbarn des Massagesalons Tui Na in Leifers hatten die Carabinieri im Oktober 2014 darauf hingewiesen, dass dieser beinahe ausschließlich von Männern besucht wurde.
Die Carabinieri von Neumarkt setzten Überwachungskameras auf und beobachteten den Kundenverkehr. Ein gutes halbes Jahr schlugen sie dann mit drei Verhaftungen und der Schließung des Massagesalons in Leifers zu.
Das anhängige Strafverfahren am Landesgericht zog sich in die Länge, u.a. auch deshalb, weil es zum Teil auf Chinesisch geführt wird. Einige der Beschuldigten verstehen nachweislich kein Italienisch. Deshalb verfügte Richter Emilio Schönsberg bei der gestrigen Verhandlung am Landesgericht Bozen, einen Teil der Akten an die Staatsanwaltschaft zurückzusenden.
Deshalb kam es auch nicht zum Abschluss eines gerichtlichen Vergleichs, der von zwei Beschuldigten mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt worden war. Rongjun Lin, der mutmaßliche Chef der Bande, wird demnach eine Haftstrafe von zwei Jahren wegen Zuhälterei erhalten. Am Landesgericht Trient war er bereits – wegen des Massagesalons in Pergine – zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden. Im Rahmen des Vergleichs sollten beide Straftaten, als in Fortsetzung begangen, zusammengelegt werden – mit einer Gesamtstrafe von zwei Jahren. Die Strafe für Ehefrau Wuzhao Yang, die Geschäftsführerin des Salons in Leifers, die ebenfalls einen Vergleich beantragt hat, soll etwas geringer ausfallen.
Die Anwälte der übrigen vier Beschuldigten, darunter M.P. aus Bozen, werden bei der nächsten Vorverhandlung im Jänner auf unschuldig plädieren.
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Kommentare (4)
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tiroler
Net verstondn wos de schlimmes getan habn.
Anstatt schnaxeln zu legalisieren zwingt der staat „schwarz“ zu v…