Wolf-Gipfel im Februar
Einheitlichkeit bei den Asylverfahren und ein Wolfsmanagement: dafür hat sich LH Kompatscher am Mittwoch in Brüssel gegenüber Präsident Tajani ausgesprochen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher ist am Mittwochnachmittag in Brüssel mit dem Präsidenten des europäischen Parlaments Antonio Tajani zusammengetroffen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs, an dem auch die Landeshauptleute von Tirol und Trentino, Günther Platter und Ugo Rossi, sowie der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann teilgenommen haben, standen die Migration und die Flüchtlingsfrage als große Herausforderung für Europa und die Mitgliedsstaaten.
„Unser Anliegen ist es“, erklärte Landeshauptmann Kompatscher, „eine europäische Lösung zu finden, denn nur eine gemeinsame Lösung ist auch eine nachhaltige und zukunftsgerichtete.“
Es gelte, das gefährliche Inseestechen an den Küsten Afrikas zu stoppen, um das Sterben im Mittelmeer zu vermeiden und einen sicheren Korridor zu schaffen, auf dem Flüchtlinge mit Anspruch auf internationalen Schutz sich bewegen können.
„Was die Migrationsbewegungen innerhalb Europas angeht und angesichts der tragischen Vorkommnisse, die sich auch in Südtirol ereignet haben, haben wir dem EU-Parlamentspräsidenten vorgeschlagen, ein gemeinsames europäisches System zur Abwicklung von Asylverfahren einzurichten“, berichtete LH Kompatscher.
Das sei der einzige Weg, um Klarheit und Sicherheit zu schaffen, da die derzeit von Land zu Land unterschiedliche Handhabung Verunsicherung hervorrufe. EU-Parlamentspräsident Tajani sagte zu, den Vorschlag unterstützen zu wollen und kündigte an, dass sich das EU-Parlament in der kommenden Woche mit diesem Thema befassen und darüber abstimmen werde.
Mit EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani besprachen die Landeshauptleute Rossi und Kompatscher und EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann das Thema Großraubtiere; Bär und Wolf hatten sie bereits vorher mit Andrew Bianco aus dem Kabientt von Umweltkommissar Karmenu Vella thematisiert.
„Innerhalb der EU“, erklärte anschließend Landeshauptmann Kompatscher, „ist die diesbezüglich geltende Gesetzgebung als Rahmen zu handhaben, innerhalb dessen sich die einzelnen Mitgliedsstaaten mit Maß und Ausgewogenheit bewegen können. Im Hinblick auf den Wolf bedeutet das, dass ein Management angewandt wird, das einerseits dem Artenschutz gerecht wird und andererseits den Bedürfnissen nicht nur des Tourismus, sondern vor allem der traditionellen Berglandwirtschaft entgegenkommt.“
Aus den Gesprächen in Brüssel ging klar hervor, dass man sich dort der Problematik des Großraubtiermanagements sehr wohl bewusst sei; deshalb wurde das Land Südtirol – gemeinsam mit dem Trentino – zu den Gesprächen zwischen der EU und Italien im kommenden Februar eingeladen, bei dem der Umgang mit Bär und Wolf im Mittelpunkt steht.
„Bei dieser Gelegenheit“, betonte Landeshauptmann Kompatscher, „werden wir wieder darauf hinweisen, dass das Projekt der Wiederansiedelung des Wolfes die im Vorfeld geplanten Zahlen bei weitem überschreitet, weshalb in einem so dicht besiedelten Gebiet wie dem unseren Probleme im Zusammenleben zwischen Mensch und Bär und Wolf entstehen.“
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