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„Schiefes Licht“

LR Arnold Schuler

LR Arnold Schuler reagiert auf die Aussagen von Paul Köllensperger, denen zufolge es ihm nicht um die Sache, sondern nur um Bauernstimmen gehe. Ein Gastkommentar.

von Arnold Schuler

Seit Jahren wird in Südtirol intensiv über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln diskutiert. Dabei habe ich die Sorgen der Bürger stets ernst genommen. Zunehmend ist aber festzustellen, dass die Diskussion sehr oberflächlich geführt wird.

Als Landesrat für Landwirtschaft stelle ich mich aus Überzeugung vor unsere heimische Landwirtschaft. Aussagen wie „wenn Kinder sozusagen am Kinderspielplatz vergiftet werden“ oder die Südtiroler als Kriecher und Heuchler zu diffamieren, können nicht toleriert werden. Es ist nicht nur eines jeden Recht sich gegen Falschaussagen, die wissenschaftlich widerlegt sind, zu wehren, sondern unsere Pflicht. Auch Vertreter von Oppositionsparteien sollen nicht noch jene unterstützen, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes in ein falsches Licht rücken.

Fakt ist: Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bezeichnet den Südtiroler Obstbau als Erfolgsmodell von dem viele in der Welt lernen können. Die Erfolge unserer nachhaltigen Produktionsweise geben uns recht. Die Böden in den Apfelplantagen sind nachweislich gesund. In den Apfelanlagen werden durchschnittlich über 4.000 Bodentiere pro Quadratmeter gezählt. Die Apfelanlagen als Ökosystem mit einer Grasnarbe beherbergen außerdem zwischen 25 und 50 verschiedene Pflanzenarten – gleich viel wie eine Mähwiese und eine Vielzahl an Insekten und Spinnentieren.

Kollege Köllensperger geht leider nicht auf die unbegründeten Aussagen in Schiebels Buch und Homepage des Umweltinstitutes ein und erkennt somit leider nicht die Tiefe und Tragweite der Thematik. 

In diesem Zusammenhang möchte ich Herrn Köllensperger daran erinnern, dass er versprochen hat, einen Vorschlag zu bringen, wie die im Obstbau bereits eingehaltenen Vorschriften innerhalb bzw. gegenüber sensiblen Zonen auch im städtischen Bereich umgesetzt werden könnten. Leider ist dieser Vorschlag noch immer ausständig. Er wird wohl erkannt haben, dass zwischen einer oberflächigen Betrachtung und der Praxis Welten liegen.

Ich sehe es als meine institutionelle Pflicht an, unsere Bevölkerung vor unangebrachten und deplatzierten Anschuldigungen entsprechend zu schützen. Es darf nicht sein, dass rechtschaffende und nach besten Wissen und Gewissen arbeitende Familien unter Generalverdacht gestellt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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