„Jetzt hat man Blut geleckt“
Klaus Gasperi klagt an: Wenn die öffentliche Hand das Bergfotografie-Museum mit drei Millionen Euro mitfinanziert, sei das nicht Kulturvermittlung, sondern Zweckentfremdung von Steuergeldern.
Klaus Gasperi klagt an: Wenn die öffentliche Hand das Bergfotografie-Museum mit drei Millionen Euro mitfinanziert, sei das nicht Kulturvermittlung, sondern Zweckentfremdung von Steuergeldern.
In einem Offenen Brief schreibt der Brunecker Theatermacher:
„Eine offene, zukunftsorientierte Kulturpolitik nutzt die Kreativität und die Innovationskraft ihrer Kulturschaffenden und ihrer kulturellen Einrichtungen, bindet sie ins öffentliche Leben ein und ermöglicht so breiten Schichten des Publikums Zugang zum künstlerischen Schaffen.
Nicht so in Bruneck. Da werden Kulturleute ignoriert und übergangen, weil sich Politiker und Lobbyisten selbst „in Kultur“ profilieren wollen – es vielleicht sogar gut meinen – aber halt parteilich sind und meistens jemanden verpflichtet. Man darf ihnen nicht Böswilligkeit vorwerfen, vielleicht Kulturdefizit, sicher aber Desinteresse an Initiativen, die mehr sind als Fußballcamps und lukrative Effekthaschereien mit musealen Hintergrund als Kultur-Alibi.
Jede Kulturinitiative ist zu begrüßen, auch wenn sie nur der Tourismuswerbung dient. So wie das Hadid/Messner Museum am Kronplatz, ein architektonisches Juwel mit internationaler Ausstrahlung, das in bewundernswerter Weise von den Kronplatz-Betreibern finanziert wurde und auch gut läuft. Vielleicht hat man deswegen jetzt Blut geleckt und will am Kronplatz auch noch ein Bergfotografie Museum bauen. Was ja auch ok wäre, wenn es die späteren Nutznießer auch selbst finanzieren würden!
Wenn aber die öffentliche Hand tatsächlich 3 Millionen Euro mitfinanziert, ist das nicht Kulturvermittlung, sondern Zweckentfremdung von Steuergeldern und Respektlosigkeit gegenüber den Südtiroler Kulturschaffenden, die oft mit einem Trinkgeld überleben müssen. Es offenbart aber auch die Geringschätzung gegenüber der Bevölkerung, über deren Köpfe hinweg Politiker mit Kulturgeldern rein touristische Hot Spots bedienen, die de facto die Einheimischen ausgrenzen oder ihnen einen Museumsbesuch zumindest erschweren. Und dass ihnen dann auch noch einfällt, ein SVP-Faktotum aus Bozen für die Projektleitung zu engagieren statt Foto- und Museumsfachleute, ist willkommenes Futter für jene Internetstimmen, die jetzt schon von Vettern- und Freunderlwirtschaft im System Südtirol schreiben!
Eine offene, zukunftsorientierte Kulturpolitik nutzt die Kreativität und die Innovationskraft ihrer Kulturschaffenden und ihrer kulturellen Einrichtungen, bindet sie ins öffentliche Leben ein und ermöglicht so breiten Schichten des Publikums Zugang zum künstlerischen Schaffen.
Nicht so in Bruneck. Da werden Kulturleute ignoriert und übergangen, weil sich Politiker und Lobbyisten selbst „in Kultur“ profilieren wollen – es vielleicht sogar gut meinen – aber halt parteilich sind und meistens jemanden verpflichtet. Man darf ihnen nicht Böswilligkeit vorwerfen, vielleicht Kulturdefizit, sicher aber Desinteresse an Initiativen, die mehr sind als Fußballcamps und lukrative Effekthaschereien mit musealen Hintergrund als Kultur-Alibi.
Jede Kulturinitiative ist zu begrüßen, auch wenn sie nur der Tourismuswerbung dient. So wie das Hadid/Messner Museum am Kronplatz, ein architektonisches Juwel mit internationaler Ausstrahlung, das in bewundernswerter Weise von den Kronplatz-Betreibern finanziert wurde und auch gut läuft. Vielleicht hat man deswegen jetzt Blut geleckt und will am Kronplatz auch noch ein Bergfotografie Museum bauen. Was ja auch ok wäre, wenn es die späteren Nutznießer auch selbst finanzieren würden!
Wenn aber die öffentliche Hand tatsächlich 3 Millionen Euro mitfinanziert, ist das nicht Kulturvermittlung, sondern Zweckentfremdung von Steuergeldern und Respektlosigkeit gegenüber den Südtiroler Kulturschaffenden, die oft mit einem Trinkgeld überleben müssen. Es offenbart aber auch die Geringschätzung gegenüber der Bevölkerung, über deren Köpfe hinweg Politiker mit Kulturgeldern rein touristische Hot Spots bedienen, die de facto die Einheimischen ausgrenzen oder ihnen einen Museumsbesuch zumindest erschweren. Und dass ihnen dann auch noch einfällt, ein SVP-Faktotum aus Bozen für die Projektleitung zu engagieren statt Foto- und Museumsfachleute, ist willkommenes Futter für jene Internetstimmen, die jetzt schon von Vettern- und Freunderlwirtschaft im System Südtirol schreiben!“
Ähnliche Artikel
Kommentare (4)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
george
Ein sehr guter kritisch-analytischer Kommentar von Klaus Gasperi. Nur soll die Redaktion mehr aufpassen und denselben Inhalt nicht zweifach abdrucken, denn das ist Verhunzung.