Die Fair-Trade-Aktivistin
Die philippinische Fair-Trade-Aktivistin und Frauenrechtlerin Ruth Salditos sprach auf Einladung des Weltladens Meran/Lana über ihre Arbeit.
Die philippinische Fair-Trade-Aktivistin und Frauenrechtlerin Ruth Salditos sprach kürzlich in der Urania auf Einladung des Weltladens Meran/Lana über ihrerArbeit für das Panay Fair Trade Center (PFTC). Sie erzählte eindringlich vom damit verbundenen Kampf gegen skrupellose und gewaltbereite Großgrundbesitzer und deren Unterstützung durch die politische Führung.
Ruth Salditos ist in den Philippinen der Rebellion angeklagt und ist nur dank einer hohen Kaution, mitfinanziert von europäischen Fair-Trade-Organisationen, auf freiem Fuß. Sie kämpft mit vielen anderen seit Jahren zunächst vor allem für mehr Rechte für Frauen und nunmehr für mehr wirtschaftliche und politische Selbständigkeit. „Wir wollen Freiheit und Unabhängigkeit von ausländischen Großgrundbesitzern und Monopolkapitalisten“, sagt Salditos.
Viele Kleinbauernfamilien müssen auf Ländereien arbeiten, die einigen wenigen Großgrundbesitzer n gehören, denen sie hohe Abgaben schulden. Landreformen sind bisher immer am Widerstand dieser Großgrundbesitzer gescheitert. Diese scheuen auch nicht vor paramilitärischen Aktionen zurück. Salditos Vorgänger an der Spitze von PFTC ist ermordert worden, eine Mitarbeiterin von PFTC wird vermisst. In der Regel bleiben diese Gewaltakte ungesühnt. Die Folge sind Angst und große Armut.
Der faire Handel bietet vielen einen Ausweg aus dieser misslichen Lage. „Dadurch können viele Menschen ein besseres Leben führen“, betont Ruth Salditos. Das Panay Fair Trade Center vereinigt v. a. Bauernfamilien, die im Zuckerrohranbau tätig sind.
Die Zuckerrohrverarbeitung schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Hergestellt wird der Mascobado-Zucker, aber auch getrocknete und gesüßte Bananen. Die Produktion ist genossenschaftlich organisiert und folgt den Kriterien des fairen Handels. Die landwirtschaftliche Produktion ist biologisch und setzt auf Diversität.
Neben der eigentlichen Arbeit kümmern sich die Genossenschaft und die dazu gehörige Stiftung beispielsweise auch um Demokratisierung, um Bildungseinrichtungen und besondere Maßnahmen zur Förderung von Frauen. Die Folgen des Taifuns im Jahre 2014 konnten mit Hilfe von PFTC deutlich gemildert werden.
Ruth Salditos hält sich immer wieder in Europa auf, um über die Lage in ihrem Land aufzuklären. Trotz ihrer Probleme mit der Justiz und den Gefahren, denen sie und ihre Mitstreiter ausgesetzt sind, blickt sie optimistisch in die Zukunft.
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