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Die Solland-Lösung

Eine Zwischenlösung zeichnet sich offenbar bei Solland Silicon in Sinich ab: das stillgelegte Siliziumwerk wird wieder in Betrieb gesetzt. Aber nur vorübergehend, um die Restbestände an Trichlorsilan abzubauen.

von Karin Gamper

Im stillgelegten Siliziumwerk Solland Silicon in Sinich dürften in Kürze die Lichter wieder angehen. Aber nur vorübergehend, um den Trichlorsilan-Bestand abzubauen und somit das Werk frei zu machen für weitere Nutzungen.

Die Silane in festem Zustand zu entfernen, sei sicherer, kostengünstiger, einfacher und schneller, als eine Entfernung in flüssigem Zustand, fasste der Landeshauptmann die Ergebnisse einer Risiko/Kosten/Zeit-Analyse zusammen.

Das Unternehmen Memc hat sich in der Lage und bereit erklärt, die Silane mit diesem Verfahren zu entfernen. Das Personal hat der Vorgehensweise ebenso zugestimmt wie der Konkursverwalter. „Die Entleerung mittels Verfestigung ist nun möglich“, führte Landeshauptmann Kompatscher aus, „weil in den letzten Monaten die sicherheitstechnischen Voraussetzungen dafür geschaffen wurden.“

Zur Entleerung wird die gesamte Anlage bis Sommer kommenden Jahres in Betrieb bleiben. Damit würde auch ein mögliches Veräußerungsverfahren nicht beeinflußt.

Die Kosten für die Entleerung werden auf 9,85 Millionen Euro geschätzt, wobei weitere 5,3 Millionen Euro an Energiekosten zu Lasten des Landes hinzukommen werden. Der Verkauf der verfestigten Silane dürfte Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro bringen, die von diesem Betrag abzuziehen wären.

Die SVP-Burggrafenamt reagiert erfreut auf diese Entwicklung und drängte auf „konstruktive Vorschläge aus der Bürgermeisterstube“.

Seitens der SVP-Burggrafenamt hieß es am Donnerstag:

„Landeshauptmann Arno Kompatscher hat den Burggräfler SVP-Vertretern mitgeteilt, dass nun nach Ende des komplizierten Konkursverfahrens die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, das verbliebene Trichlorsilan zu verarbeiten und endgültig zu verkaufen. Diese Arbeiten führt die Memc durch, was den Mitarbeitern zumindest eine Zeit lang den Arbeitsplatz sichert. Das heißt, die Maschinen müssen nochmals angeworfen werden. Die Entleerung wird aber nur rund sechs Monate dauern, dann gehen die Lichter aus.“

Dies sei derzeit die bestmögliche Lösung: „Das Verfahren geht verhältnismäßig schnell und ist zudem bedeutend billiger als ein Abtransport. Auch bestehe so das geringste Risiko für die Sicherheit“, loben SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell und Stadtkomitee-Obmann Andreas Zanier und bedanken sich für die gute Zusammenarbeit mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler.

Eine „Entleerung durch Verwertung“ also.

Mittelfristig soll das Areal laut SVP-Bezirk für neue innovative Betriebe zur Verfügung stehen. „Es besteht die Chance zu einer wichtigen Aufwertung von Meran und Sinich“, heißt es dazu in der SVP-Stellungnahme seitens der Meraner Ortsobleute Martin Ganner (Obermais), Silvia Paler (Gratsch) und Josef Brunner (Untermais). In den kommenden sechs Monaten gelte es nun konkrete, realistische Vorschläge zu präsentieren. Nach der Entleerung gebe es keine weiteren Sicherheitsrisiken. „Damit sind bestmögliche Rahmenbedingungen geschaffen. Nun müssen die Vorschläge und auch die Pläne für eine konkrete Nutzung von Seiten der Stadt kommen“, meinen SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell und Stadtkomiteeobmann Andreas Zanier.

 

 

 

 

 

 

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