„Sensible Phase“
Die neuen Qualitätskriterien für die Kleinkindbetreuung und das neue Wohnbaufördergesetz waren Thema im Familienbeirat.
In einer eigenen Durchführungsverordnung, die noch im September von der Landesregierung verabschiedet werden soll, werden die Qualitätskriterien in den Kinderbetreuungsdiensten genau festgelegt. Einen ersten Entwurf stellte Landesrätin Waltraud Deeg dem Landesfamilienbeirat vor. „Es geht um eine besonders sensible Phase in der Entwicklung der Kinder, daher braucht es klare Qualitätsvorgaben“, betonte Landesrätin Deeg.
So sehen die neuen Bestimmungen eine Reduzierung der Gruppengröße von bisher bis zu neun Kindern auf fünf Kinder pro Betreuerin vor. Stärker geachtet wird auch auf die berufliche Qualifikation des Personals. So müssen die Trägergenossenschaften einen Pädagogen im Umfang von acht Wochenstunden für je 20 Plätze stellen. Hinzu kommt noch eine verpflichtende Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeiter von jährlich 24 Stunden sowie zehn Stunden Inter- oder Supervision. Eine weitere Neuerung wird ein Landesrahmenplan sein – mit verbindlichen Handlungsanleitungen für die Förderung der Entwicklung und Bildung von Kindern bis zum Alter von drei Jahren.
„Wer die Vorgaben des Landes nicht erfüllt, bekommt keine Akkreditierung und demzufolge auch keine Beiträge“, unterstrich Landesrätin Deeg im Gespräch mit den Mitgliedern des Familienbeirates. Regelmäßige Kontrollen sollen die Einhaltung der Qualitätsbestimmungen gewährleisten. Der Familienbeirat befürwortet die Einführung von Qualitätskriterien in der Kleinkindbetreuung, „auch wenn dafür ein finanzieller und organisatorischer Mehraufwand geleistet werden muss“, so eine kritische Äußerung eines Sitzungsteilnehmers.
Diskutiert wurde bei dem Treffen auch über die künftige Wohnpolitik in Südtirol. Eigens eingeladen wurde hierfür Landesrat Christian Tommasini. Er sprach sich positiv über die Forderung des Familienbeirates aus, in der Wohnpolitik verstärkt die Bedürfnisse der Familien zu berücksichtigen und sicherte zu, den Familienbeirat über den Entwurf zum neuen Wohnbaufördergesetz zu informieren.“Wohnen muss für Familien leistbar sein“, bekräftigte Landesrat Tommasini und Landesrätin Deeg erinnerte daran, dass eine familiengerechte Wohnpolitik ein zentraler Punkt im Familienförderungsgesetz sei.
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