„Rekorde ohne Flugplatz“

Der Flughafen Bozen
Die neuerlichen Rekorde im Tourismus- und Exportsektor sowie die letzten Zahlen zum Bozner Flughafen zeigen laut Dachverband für Natur- und Umweltschutz: „Der Flugplatz ist eine vernachlässigbare Infrastruktur.“
„Ohne den Bozner Flugplatz auszubauen, verschwinde Südtirol von der touristischen Landkarte. Gebetsmühlenhaft wiederholten die Flughafen-Befürworter dieses Dogma im Vorfeld der letztjährigen Volksabstimmung. Die vor kurzem präsentierten Daten des Landesstatistikinstituts ASTAT strafen die Aussagen abermals Lügen“, heißt es in einer Aussendung des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz.
Präsident Klauspeter Dissinger und Geschäftsführer Andreas Riedl meinen: „Rekorde über Rekorde, sowohl im Tourismus als auch im Export. Ganz ohne Ausbau und ohne Linienflüge mit größeren Maschinen. Die nun präsentierten Daten zum Flugplatz zeigen, was er wirklich ist: eine vernachlässigbare Infrastruktur.“
Weiters schreiben sie:
„In den vergangenen Tagen wurden zweistellige Zuwachsraten bei Flugbewegungen und Passagieren kolportiert, um damit einhergehend die Wichtigkeit zu unterstreichen. Es lohnt sich aber, die Zahlen doch etwas näher zu betrachten. In den ersten acht Monaten wurden am Bozner Flugplatz 12.888 Passagiere bei 8.449 Flugbewegungen gezählt, wobei sowohl Start als auch Landung als einzelne Flugbewegung zählen. Daraus ergeben sich im Schnitt etwas mehr als 1,5 Passagiere pro Flugbewegung.
Umgelegt auf den Zeitraum von Jänner bis August also rund 54 Personen pro Tag. Mit anderem Worten das Äquivalent eines einzelnen vollbesetzten Reisebusses.“
Im Vorfeld der Volksabstimmung wurde von Landeshauptmann Arno Kompatscher noch ein Businessplan vorgelegt, der die Rentabilität des Ausbaus und Betriebs des Bozner Flugplatzes unterstreichen sollte. „Das mehr als verhaltene Interesse von Privaten, die plötzlich ins Spiel gebrachte Option einer Pacht und die sich immer wieder in die Länge ziehenden Vorlaufzeiten zur Ausschreibung des Flugplatzes zeigen einmal mehr, wie unrentabel eine derartige Struktur in Wirklichkeit ist“, so der Dachverband.
Den Verkauf unnötig hinauszuzögern und damit weitere Verluste anzuhäufen, widerspreche aber klar dem Willen des Volkes, der bei der Volksabstimmung eindeutig geäußert worden sei.
„Umso mehr fordern wir ein weiteres Mal und mit Nachdruck die politisch Verantwortlichen auf, sich schnellstmöglich von dieser Infrastruktur zu trennen“, betonen Dissinger und Riedl
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