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Wilde Diskussion

Die Ausweisung von Wildruhezonen im Naturpark Trudner Horn sorgt für Kritik. Was bei den Jägern und Bürgermeistern für Verärgerung sorgt.

von Lisi Lang

In der Forststation von Neumarkt ging es gestern hoch her. Die Vorstellung der Wildruhezonen in den Naturparken und der Vorschlag für den Naturpark Trudner Horn sorgten für hitzige Diskussionen. Nicht zuletzt, weil sich Revierleiter, Bürgermeister und Grundeigentümer vom Landesamt für Jagd und Fischerei überrumpelt fühlten.

Zur Erinnerung: Letztes Jahr wurde die Jagd in den Naturparken nationalweit verboten. Für Südtirol konnte allerdings aufgrund der lokalen Gegebenheiten eine Ausnahmeregelung gefunden werden. Unter anderem mit der Bedingung: Es müssen Wildruhezonen ausgewiesen werden.

Mit der Ausarbeitung der Vorschläge für diese Wildruhezonen hat man sich im Landesamt in letzter Zeit beschäftigt. Nun werden die Vorschläge den betroffenen Gebieten unterbreitet.

Große Kritikpunkt der Jäger, Gemeinden und Grundeigentümer: Das Landesamt für Jagd und Fischerei hat diese Vorschläge autonom – und nicht wie in der Einladung erwähnt gemeinsam mit Grundeigentümern und Revierleitern – ausgearbeitet. „Es war eine ziemlich hitzige Diskussion, vor allem aufgrund der mangelnden Informationen. Die Gemeinden, Revierleiter und auch die Grundeigentümer wurden vorab über diese Wildruhezonen kaum informiert“, ergänzt Günther Giovanett, Gemeindereferent für Land- und Forstwirtschaft in Neumarkt. „Es war für uns Jäger einfach brüskierend, dass in der Einladung stand, dass wir in die Ausarbeitung einbezogen wurden, es allerdings keine Rücksprachen gab“, ärgert sich Markus Telch, Revierleiter des Jagdreviers Neumarkt.

Amtsdirektor Luigi Spagnolli erklärte in der Sitzung, dass das Amt erst einen Vorschlag vorlegen wollte über den dann gemeinsam diskutiert werden kann. Die Formulierung in der Einladung sei einfach unglücklich gewesen.

Kernpunkt der Sitzung waren aber die Wildruhezonen und vor allem der Vorschlag des Amtes. „Wildbiologisch nützen diese Wildruhezonen gar nichts, man wird sich nur neue Probleme schaffen“, sagt ein Grundeigentümer, der ergänzt, dass die rechtliche Situation derartiger Zonen noch nicht geklärt sei. Auch Markus Telch sieht nicht ein, warum ein funktionierendes System abgeändert werden soll: „Für uns stellt sich die Frage, welchen Nutzen der kleinste Naturpark Südtirols, der eh schon zersiedelt ist, von diesen Wildruhezonen hat. Der Naturpark an sich sollte eigentlich eine Ruhezone sein.“

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