Mahnfeuer gegen Wolf
Bauern wollen am Freitag mit einem Mahnfeuer gegen die Ausbreitung von Bär und Wolf in Südtirol protestieren.
Bauern wollen am Freitag ein sichtbares Zeichen gegen die unkontrollierte Ausbreitung von Bären und Wölfen setzen. Mit Mahnfeuern machen sie auf das große Problem mit den Großraubtieren aufmerksam.
In Südtirol, aber auch in anderen Alpenländern sind Bauern und Weidetierhalter wegen der Risse durch Wölfe, aber auch Bären in großer Sorge. Eine verstärkte Präsenz der Großraubtiere ist für die Viehbauern nicht mit der traditionellen Almbeweidung vereinbar und gefährdet die Bewirtschaftung und damit den Fortbestand der Almen.
„Am Freitag machen wir auf die schwierige Situation, in der sich viele Tierhalter befinden, aufmerksam“, kündigt Oswald Schwarz, Vertreter der Bergbauern im Landesbauernrat des Südtiroler Bauernbund an. „Wir werden Mahnfeuer entzünden, so wie das viele andere Bauern in mehreren europäischen Ländern auch tun. Damit wollen wir stilles und friedliches Zeichen des Protests setzen.“
Ein großes Mahnfeuer wird es am Freitagabend ab 20 Uhr auf dem St.-Hippolyt-Hügel oberhalb von Tisens geben, ein zweites zur selben Zeit oberhalb von St. Nikolaus in Ulten. Die Viehzuchtvereine sowie Jungzüchtervereine von Ulten, Deutschnonsberg und Tisens werden die Feuer entzünden. „Der Südtiroler Bauernbund stellt sich hinter die Initiative“, betont Landesobmann Leo Tiefenthaler gemeinsam mit Oswald Schwarz.
Die Mahnfeuer drücken zum einen den Protest der Bauern gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Großraubtiere aus. Zum anderen sollen die Feuer die Bevölkerung zum Nachdenken anregen: „Wir appellieren an alle, sich über die Folgen der Großraubtiere für die Almen, aber auch für die eigene Freizeitgestaltung Gedanken zu machen“, unterstreicht Schwarz. Weil Herdenschutzmaßnahmen in Südtirol weder funktionieren noch in der klein strukturierten Weideviehhaltung umsetzbar sind, werden viele Bauern wegen des Wolfes über kurz oder lang auf die Alpung der Tiere verzichten. „Aufgelassene und zuwachsende Almen wären die Folge, was weder Gäste noch Einheimische wollen“, erklärt Schwarz.
Die Mahnfeuer in Südtirol sind Teil einer länderübergreifenden Initiative. Rund 60 Mahn- und Solidarfeuer wird es am 15. September in der Schweiz, in Deutschland und im französischen Westalpengebiet geben. Hinter der europaweiten Initiative stehen Vereinigungen von Weideviehhaltern dieser Länder, wie z. B. der „Förderverein der Deutschen Schafhaltung“.
Ähnliche Artikel
Kommentare (13)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
morgenstern
Effektiver als diese organisierte Luftverschmutzung zu inszenieren wäre, die Verantwortlichen bei der nächsten Wahl abzuwählen.
brutus
…die organisierteste Luftverschmutzung ist das Autofahren. Also lass deine Karre in der Garage oder sei still!
rolandlang
Unterstütze alle Bestrebungen der Bergbauern, ihr Vieh zu schützen.
Auch wenn ich ein Obstbauer bin: Bauer bleibt Bauer!
In Momenten wie diesen heißt es zusammenhalten!
george
Den Wolf wird es nicht stören. Er wird trotzdem kommen, wann das Feuer erloschen ist. Bekanntlich halten sich Wölfe vom Feuer fern.
giftzwerg
Du hast recht, er wird versuchen, sich vom Feuer fernzuhalten…