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Der Bettler-Zug

Die Züge, die morgens von Verona nach Bozen fahren, sind voller Bettler. Sie fahren ohne Ticket und belästigen andere Fahrgäste: Der SVP-Abgeordnete und Pendler Oswald Schiefer fordert eine sofortige Lösung.

von Silvia Santandrea

„Pendler im Unterland finden täglich dieselbe Situation vor: Die ersten Züge am Morgen sind voll Bettler, die nach und nach an den verschiedenen Stationen aussteigen“, sagt der SVP-Landtagsabgeordnete Oswald Schiefer.

Der Kurtatscher fährt fast täglich mit dem Zug nach Bozen. „In den Zügen, die frühmorgens von Verona starten, sind viele Menschen, die man später als Bettler auf der Straße trifft“, so Schiefer, „sie tarnen sich als Flüchtlinge und bezahlen auch kein Ticket.“

Der Landtagsabgeordnete ärgert sich, dass auch die Ticket-Kontrolleure machtlos gegen die Bettler sind: „Sowohl Kontrolleure, als auch andere Passagiere meiden diese Waggons einfach“, so Schiefer, denn den Kontrolleuren werde von den Bettlern keine Aufmerksamkeit geschenkt. Vor allem Frauen würden diesen Waggons, in denen es oft unangenehm rieche, aus dem Weg gehen, um unschöne Situationen zu vermeiden. „Oft werden auch andere Personen angepöbelt, wenn sie sich in die Nähe der Bettler setzen“, ärgert sich Oswald Schiefer.

Der Kurtatscher erklärt, dass sich die Personen, von denen er annimmt, dass sie Bettler sind, nicht an allgemeingültige Regeln halten würden: „Sie haben weder ein Ticket, obwohl sie wie Pendler täglich mit dem Zug fahren, noch benehmen sie sich, wie es sich gehört.“ Er meint, die Passagiere würden sich nicht an Regeln, wie etwa die Füße nicht auf die Sitzflächen zu legen, halten. „Außerdem hinterlassen sie die Züge oft ziemlich dreckig“, ärgert sich Schiefer.

Woher die Personen kommen, ist laut Oswald Schiefer eindeutig: „Die Bettler steigen in Verona ein und fahren dann kostenlos mit dem Zug nach Südtirol.“ Die Bettler würden dann nach und nach an den einzelnen Stationen aussteigen, um ihrer Beschäftigung nachzugehen, meint Schiefer.

Schon am ersten Bahnhof in Verona, wo die Personen einsteigen, sollte Oswald Schiefer zufolge etwas unternommen werden, um die vermeintlichen Bettler davon abzuhalten, ohne zu bezahlen nach Südtirol zu gelangen: „Ich frage mich, warum nicht schon in Verona Fahrkarten-Kontrolleure an den Eingangstüren der Züge die Passagiere nach gültigen Fahrausweisen kontrollieren.“

Ein solches System gebe es in Südtirol bereits. Um sicher zu sein, dass nur Personen mit gültigem Ticket die Züge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die von Bozen nach Innsbruck fahren, betreten, werden in Bozen nur einzelne Ein- und Ausgänge geöffnet.

„An jedem der Eingänge stehen jeweils ein oder mehrere Ticket-Kontrolleure, die dafür sorgen, dass nur Personen mit Fahrausweis den Zug betreten – ohne Zug-Karte kommt man also gar nicht in den Zug hinein“, sagt Schiefer. Dasselbe System fordert der Landtagsabgeordnete auch für die Züge, die von Verona nach Bozen fahren. „Wenn die ÖBB solche Kontrollen an den Zugeingängen und an den Zugausgängen durchführt, dann können solche Kontrollen auch in Verona eingeführt werden“, meint Schiefer. Er ist überzeugt, dass man so mit einem relativ geringen Arbeitsaufwand viel besser kontrollieren könne, wer die Züge, die nach Bozen kommen, betritt – und sicherstellen, dass auch jeder Passagier einen gültige Fahrausweis mit sich führt.

„Ich habe nichts gegen die Bettler, denn dass am Ende des Tages nicht sie das große Geld verdienen, wissen wir alle“, unterstreicht Schiefer, „aber ich fordere, dass auch sie dieselben Regeln einhalten müssen, wie die restlichen Bürger.“

 

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Kommentare (51)

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  • criticus

    Bravo Herr Schiefer, endlich getraut sich jemand dieses Thema aufzugreifen. Ich bin für die Hilfe gegenüber Flüchtlingen, keine Frage. Egal welcher Hautfarbe. Doch! Es werden einfach über Nacht Bahnhöfe besetzt und verdreckt. Hinzu kommt noch das Gratisfahren mit Zug und diese Personen hinterlassen noch verdreckte Sitze. Dieses Problem Herr Schiefer, ist bereits vor gut 2 Jahren aufgetreten. Was wurde unternommen? Langsam werden wir Südtiroler deutscher und italienischer Muttersprache Bürger zweiter Klasse.

  • andreas

    Herr Schiefer, was hindert sie daran mit den Verantwortlichen Kontakt aufzunehmen um das Problem zu beheben?
    Ich dachte eigentlich, dass Politiker dafür gewählt und bezahlt werden.

    Wenn sie sich fragen warum nicht in Verona kontrolliert wird, schlage ich vor sie greifen zum Telefon und machen sich schlau, denn ihre Wähler können ihnen diese Frage voraussichtlich nicht beantworten.

  • florianegger

    Ich glaube sehr wohl, daß diese Bettler bis zum Abend eine schöne Tagschicht verdient haben werden, sonst würden nicht immer mehr geschickt werden. Daher sollten wir ruhigen Gewissens solchen Bettlern kein Geld geben

    • tiroler

      Das dumme daran: die meisten Bürgermeister sind für das Betteln in Dorfzentren anstatt rigoros durchzugreifen, vor allem die Nicht SVP Bürgermeister

      • florianegger

        das dumme daran ist, daß es bereits so schon rechtliche Möglichkeiten sich vor aufdringlichem Betteln zu schützen, durch eine Anzeige beispielsweise. Nur macht dies niemand

        • tiroler

          Moment einmal! Für die Ordnung in Ortszentren sind in erster Linie die gewählten Politiker zuständig, die auch die Weisungsbefugnis haben. Was soll ein einzelener Bürger tun? Eine Anzeige gegen einen Bettler machen? Mit welcher Begründung??
          Verona hat es vorgemacht. Dort ist das Betteln verboten. Es funktioniert

  • sigmundkripp

    Herr Schiefer, fragen Sie doch einfach die betreffenden Reisenden! Woher sie kommen, warum sie betteln, wieviel sie so einnehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so ein kurzes Gespräch viel über die Situation der Einwanderer aussagt….. Und oft sehr lustig endet..

  • meinemeinung

    Herr Schiefer es ist Herren wie Sie es sind (Politiker) die Gesetze machen sollten ,dass alles Bürger gleich behandelt werden ,wenn ich bezahlen muß dann sollen diese Menschen auch zahlen ansonsten die Notbremse ziehen und aussteigen lassen .Herr Schiefer Sie wissen um diese Situation schon lange und jetzt vor den Wahlen erheben Sie Ihre Stimme ,wieso nicht schon vor 2-3 Jahren ,dann wäre das Problem noch klein gewesen ,es ist einfacher wegzuschauen als für uns Bürger zu arbeiten ,ist eben leider ein lästiges Gebettle be den Politikern

  • sigmundkripp

    offensichtlich fahren hier sehr wenige Zug!

  • sepp

    ach der SCHIEFER 3jahre nix geleistet jetzt vor den whlen wir er langsam laut beim Thema Flugplatz sogar noch gegen seine wähler solche leute gehören in den zug indie andere Richtung nach süden nicht in die sütiroler Politik

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