Das Gefühl der Unsicherheit
Obwohl die Zahl der Straftaten gegen Frauen nicht zunehmen, fühlen sich immer mehr Frauen unsicherer, wenn sie alleine unterwegs sind.
von Silvia Ramoser
Das Thema Sicherheit auf der Straße ist hochaktuell und war deshalb auch der Schwerpunkt beim Arbeitstreffen der für Chancengleichheit zuständigen Landesrätinnen der Euregio.
Solche Arbeitstreffen sollen in Zukunft regelmäßig stattfinden, sodass die drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsame Projekte und Initiativen zu aktuellen Frauenanliegen umsetzen können.
Die Zusammenarbeit in diesem Bereich ist laut Landesrätin Martha Stocker auch deshalb so wichtig, damit die Situation der Frau anhand von Daten greifbar wird und sie mit den Nachbarsregionen verglichen werden kann.
Die Tiroler Landesrätin für Chancengleichheit, Christine Baur, unterstrich die Notwendigkeit, gemeinsame Probleme gemeinsam anzugehen: „Wir haben die gesetzliche Gleichstellung der Frau erreicht, jetzt geht es darum, die gesellschaftliche Gleichstellung zu erlangen.“
Was die Sicherheit der Frau auf der Straße anbelangt, gibt es eine starke Diskrepanz zwischen den Zahlen und der gefühlten Angst: Rein statistisch gebe es keine Zunahme von Straftaten gegen Frauen, dennoch fühlten sich Frauen immer unsicherer, wenn sie alleine unterwegs sind. Martha Stocker erklärt sich das steigende Gefühl der Unsicherheit folgendermaßen:
„Wir hören jeden Tag Nachrichten, wo wir sehr viele Informationen von der ganzen Welt bekommen. In den Nachrichten gibt es zahlreiche Hinweise auf Gewalttaten und Vergewaltigungen. Alle diese Informationen zusammen führen dazu, dass das Gefühl der Unsicherheit verfestigt wird. Das ist der Unterschied zwischen den Daten und Fakten, die wir haben, aber wir müssen auch diese Gefühle ernst nehmen.“
Um diesem Gefühl der Unsicherheit entgegenzuwirken, wurde eine App entwickelt, die sogenannte „Gitschn“-App, die helfen soll, wenn man sich nicht sicher fühlt. Außerdem habe man über das Heimwegtelefon weiter diskutiert, das mit der Quästur, den Carabinieri und anderen Organisationen direkt verbunden werden soll. Diese Maßnahmen sollen den Frauen wieder das Gefühl der größeren Sicherheit geben.
Die Frauenbeschäftigung war ein weiteres Thema.
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