Senatore Luis
Die SVP-Basis lanciert Alt-LH Luis Durnwalder als Kandidaten für den Senatswahlkreis Bozen-Unterland. Obmann Oswald Schiefer meint dazu: „Wenn die Italiener ihn vorschlagen …“
von Matthias Kofler
Die SVP und der PD suchen fieberhaft nach einem möglichen Nachfolger für Senator Francesco Palermo, und zwar für den wahrscheinlichen Fall, dass der Verfassungsrechtler bei den Parlamentswahlen ihm Frühling nicht mehr für Rom kandidieren sollte. Palermo tendiert zwar eher für eine Nicht-Kandidatur, hält sich aber auch die Möglichkeit offen, noch einmal als Kandidat für den Senatswahlkreis Bozen-Unterland in den Ring zu steigen. „Ich habe noch keine definitive Entscheidung getroffen, sondern warte erst einmal die Gespräche ab. Auf jeden Fall ehrt es mich, wenn mein Name genannt wird“, äußerte sich Palermo vor ein paar Wochen gegenüber der TAGESZEITUNG.
Indes lanciert die SVP-Basis den ehemaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder als parteiübergreifenden Kandidaten. Durnwalder wäre wie kein anderer Politiker dazu in der Lage, sowohl bei den Deutschen als auch bei den Italienern viele Stimmen einzufangen. Die SVP-Spitze brachte den Namen Durnwalder vor einem Jahr selbst ins Gespräch, als über die Auswirkungen der römischen Verfassungsreform diskutiert wurde. Wäre die Reform durchgegangen, hätte Südtirol Anspruch auf zwei Senatoren – einen Deutschen und einen Italiener – gehabt, von denen einer direkt vom Landtag ernannt worden wäre.
„Es ist verständlich, dass eine Person wie Luis Durnwalder, die sich dermaßen um das Land verdient gemacht hat, immer wieder ins Gespräch gebracht wird“, sagt SVP-Obmann Philipp Achammmer. Dies sei „nicht das erste Mal“. Bei den Gemeindewahlen in Bozen etwa wurde Durnwalder als möglicher Bürgermeisterkandidat lanciert. Achammer geht aber davon aus, dass Durnwalder ohnehin kein Interesse an einer Kandidatur für Rom habe. „Er hat selbst mehrmals deutlich gemacht, dass er kein Mandat mehr anstrebe, sondern die Partei auf andere Weise unterstützen will“, sagt der Obmann. Der Alt-LH hatte im TAGESZEITUNG-Interview erklärt, dass er bereit sei, im SVP-Landtagswahlkampf 2018 tatkräftig mitzuhelfen. „Wir freuen uns natürlich über seine Unterstützung“, betont Achammer.
Der SVP-Bezirksobmann Oswald Schiefer erklärt, dass die Italiener das Vorschlagsrecht für den Senatskandidaten hätten. „Wenn die Italiener Durnwalder vorschlagen sollten, würden wir ihn selbstverständlich unterstützen. Ansonsten würden wir unseren Leuten vor den Kopf stoßen.“
Noch habe er aber dergleichen nicht vernommen, betont Schiefer und zitiert ein lateinisches Sprichwort: „Quod non est in actis non est in mundo. Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt.“
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Kommentare (11)
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andreas69
Wenn das wirklich so käme, dann soll mir einmal einer erklären, von was sich diese Leute leiten lassen. Bei aller Blauäugigkeit, würden die Italiener wirklich Luis D. vorschlagen? Haben sie keine jungen Leute?
Mir täte er einfach nur leid, und für den Rest seiner Gefolgschaft ist es einfach nur peinlich. Aber wirklich daran glauben will ich noch nicht!
andreas
Ich hoffe er berücksichtigt, dass er sich damit die Stelle des Papstes und des Herrgotts, sollten die kurzfristig frei werden, verbaut.
george
So ein „Schmarrn“
guyfawkes
Senator Palermo: „Ich habe noch keine definitive Entscheidung getroffen, sondern warte erst einmal die Gespräche ab. Auf jeden Fall ehrt es mich, wenn mein Name genannt wird“
Mit anderen Worten: ich bin eine „diva“ und möchte bekniet werden damit ich dann sagen kann „eigentlich wollte ich ja nicht, aber das Volk hat nach mir gerufen und ich konnte mich der Verantwortung nicht entziehen“.
Senator Palermo ist bisher hauptsächlich als „Heckenschütze“ aufgefallen: gar einige „problematische“ Aussagen; dafür dass er vielleicht manchmal missverstanden wurde ist er selbst schuld. Die SVP sollte seine Kandidatur nicht mehr unterstützen.
morgenstern
Für römische Verhältnisse ist er ein regelrechter Jungbrunnen und die notwendigen Referenzen (Skandale) kann er auch vorweisen.