Der 100-Millionen-Auftrag
Eine Bietergemeinschaft aus vier Unternehmen hat das beste Angebot für das zweite Baulos der Nordwest-Umfahrung von Meran hinterlegt.
Ein weiterer Schritt hin zur Verwirklichung des zweiten Teilstücks der Meraner Nordwestumfahrung wurde mit der Öffnung der Angebote in Bozen gesetzt.
Das wirtschaftlich günstigste Angebot für die Arbeiten hat die Bietergemeinschaft „Cooperativa Muratori & Cementisti C.M.C. di Ravenna Soc. Coop., Carron Bau Srl GmbH, Mair Josef & Co. KG des Mair Klaus, DI VINCENZO DINO & C. SpA“ mit einem Angebot von 100.030.816,02 Euro (Preisabschlag von 2,5 %) hinterlegt.
Noch innerhalb der nächsten Tage wird der definitive Zuschlag erteilt werden, worauf die Stillhaltefrist von 35 Tagen anläuft.
„Mit der Nord-West-Umfahrung in Meran werden die Mobilität und Lebensqualität in der Passerstadt und Umgebung wesentlich verbessert werden“, ist Landeshauptmann Arno Kompatscher überzeugt.
Mit der Öffnung der Angebote für Teil 2 der Umfahrung scheinen nun der Vertragsabschluss im Oktober 2017 und folglich ein Baubeginn Ende 2017 möglich. Da eine Bauzeit von fünfeinhalb Jahren vorgesehen sei, wird der neue Tunnel voraussichtlich im Jahr 2023 befahrbar sein, sagt Kompatscher.
„Die Verwirklichung des 2. Bauloses der Nord-West Umfahrung mit dem Küchelbergtunnel ist mit rund 161 Millionen Gesamtbaukosten, davon 112 Millionen Baukosten, das größte Straßenbauvorhaben des Landes seit jeher“, sagt Tiefbaulandesrat Florian Mussner. „Mit dem Bau des zweiten Teils der Umfahrung wird die Verkehrssituation und die Erreichbarkeit für die Menschen im zweitgrößten Ballungsraum Südtirols und natürlich auch für die Wirtschaft und den Tourismus weiter deutlich verbessert“, betont Mussner.
Das 2. Baulos der Nord-West Umfahrung ist die Fortsetzung des bereits im Herbst 2013 fertig gestellten 1. Bauloses. Im Anschluss an den Tunnel von der Schnellstraße Meran-Bozen MeBo bis zum Meraner Bahnhof sieht das 2. Baulos nun den Bau des sogenannten Küchelbergtunnels unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs bis hin zur Handwerkerzone von Tirol vor.
Dort wird ein Kreisverkehr mit Anschlussstraßen in Richtung Passeier, Tirol und Obermais gebaut. Im Zuge der Arbeiten wird auch die Brücke über die Passer unterhalb der Zenoburg erneuert und abgesenkt. Der gesamte Tunnelbau erfolgt mit bergmännischer Bauweise.
Es ist somit keine offene Bauweise mit einer offenen Baugrube vorgesehen, bis auf kleine Bereiche, wie für Fluchtwege und die Startbaustelle im Bereich des Bauhofs der Gemeinde Meran.
Die Arbeiten wurden nach dem Verfahren des „wirtschaftlich günstigsten Angebots“ vergeben, bei welchem der Preis und die Qualität bewertet wurden.
„Die Bietergemeinschaft hatte für die Qualität in der Bewertung der technischen Kommission die höchste Punktezahl erreicht. Das Angebot enthält einige positive Vorschläge zur Reduzierung der Belästigungen durch die Bauausführung im Bereich der Schulen, des Bauhofs und des Baustellenareals in der Handwerkerzone Zenoberg“, erklärt der Direktor des Landesamts für Straßenbau West Johannes Strimmer. Um den Auftrag hatten sich noch acht weitere Unternehmen beworben.
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