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„Inagaling isch genug“

Die Pestizid-Provokation: LR Arnold Schuler fährt jetzt mit schwerem Geschütz gegen das Münchner „Umweltinstitut“ auf.

TAGESZEITUNG: Herr Landesrat, was sagen Sie zur Pestizid-Provokation des Münchner Umweltinstituts?

Arnold Schuler: Sie haben es wieder einmal erreicht, in die Medien zu kommen. Allerdings: Die Südtiroler haben einen Stolz. Wenn jemand unser Land so unqualifiziert mit Schmutz bewirft, haben die allermeisten Südtiroler ein Problem damit.

Sie glauben, der Schuss geht nach hinten los?

Schauen Sie: Da tritt jemand auf, der sich Umweltinstitut nennt. Man erweckt man einen Schein von Institutionalität. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Verein. Das ist total irreführend. Und noch dazu verwendet dieser Verein für diese Kampagne das Bild eines Südtiroler Vorzeigebetriebes

… Manincor?

 Ja, also ein Betrieb der biodynamisch anbaut. Auf dem Bild ist ein Traktor zu sehen, der Bergwerkschwefel, also die natürliches Art des Schwefels ausbringt. Und ganz neben zeigt dieses Bild kein Obstfläche, sondern eine Weinbaufläche. Und drittens: Dieser Verein behauptet, wir würden heute noch Insekten auf Almen mit Pestiziden bekämpfen. Das ist gewaltig!

Wie erklären Sie sich diese Stimmungsmache?

Es ist ein emotionales Thema in beide Richtungen. So lässt sich mit der Gesundheit der Kinder sehr gut Stimmung machen. Umgekehrt aber ärgern sich die Südtiroler, weil sie sagen: Jetzt geht es um unser Land, jetzt reicht’s!

Das Wunder von Mals …

Ach hören wir auf mit dem Wunder von Mals! Mals ist zum Wallfahrtsort für selbsternannte Fachleute geworden, alles was kreucht und fleucht und kreucht trifft sich in Mals. Denen wird ein roter Teppich ausgelegt. Die Geister, die man rief, wird man aber nicht mehr los …

Sie meinen damit?

Es war ja toll am Anfang: der Kampf David gegen Goliath. Mit Fakten hatte man gegen diese Leute nie eine Chance, die überrollen alles, denen ist nichts zu dumm, wie die jetzige Plakataktion zeigt. Wenn 99 Wissenschafter A sagen, dann bringen sie eben den 100. Wissenschafter, der B, sagt. Nur: Den Malsern selbst ist die Sache längst entglitten, die sind jetzt gar nicht mehr glücklich mit der Dynamik, die die Geschichte bekommen hat. Aber jetzt haben die Malser diese Leute halt picken.

Wie groß ist der Schaden für Südtirol? 

Das ist schwer abzuschätzen und hängt davon ab, was diese Leute sonst noch vorhaben. Jetzt ist angeblich geplant, Gasmasken an die Radfahrer im Vinschgau zu verteilen. Ich sage: Jetzt inagaling ist genug!

 Interview: Artur Oberhofer

LESEN SIE AM SAMSTAG IN DER PRINT-AUSGABE:

  • Wie sich der Chef des Münchner Umweltinstituts rechtfertigt
  • Und: Was die Südtiroler von dem Anti-Südtirol-Plakat halten.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (43)

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  • andreas

    Bravo Veith, welcher durch die nicht legitimierte Abstimmung den Stein ins Rollen gebracht hat. Der Ausgang der Befragung war ja von vornherein klar.
    Er hätte genau so fragen können, ob Steuern abgeschafft werden sollen, er hätte auch eine Mehrheit bekommen und sich als Revolutionär feiern lassen können..

    Ich hoffe das Land klagt.

  • brutus

    @andreas
    da gib ich dir vollkommen recht. Man kann die Sache ja auch mal umdrehen und die Malser fragen: Wollt ihr innZukunft auf Verbrennungsmotoren und Smartphones ve zichten! Auch dort gibt es grenzüberschreitende Belastungen. Wobei bei Pflanzenschutz bei sachgemäßer Handhabung diese verhindert werden können.

  • morgenstern

    …, inagaling isch-genug, des werdn sich die Steuerzohler olleweil a denkn.

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