Noch mehr Durst
Die Durst Phototechnik AG erweitert ihr Betriebsgebäude – und baut in der Industriezone den höchsten Turm Brixens. Warum das Unternehmen so hoch hinauf will.
von Erna Egger
Die große Baustelle in der Industriezone in Brixen sorgt für Erstaunen: Zahlreiche große Baukräne reihen sich aneinander: Ende Mai wurde bei der Durst Phototechnik AG, Hersteller von digitalen Produktionstechnologien, der Spatenstich zur großräumigen Erweiterung des Betriebsgeländes getätigt.
Das Projekt des Bozner Architekturbüros Monovolume mit Jury Anton Pobitzer und Patrik Pedó sieht unter anderem die Realisierung eines Turms vor, der ganz Brixen überragen wird. Über die Hintergründe der ehrgeizigen Pläne sind einige Spekulationen aufgetaucht. Der Geschäftsführer Christoph Gamper über das hervorstechende Durst-Gebäude.
TAGESZEITUNG Online: Herr Gamper, die Durst realisiert im Rahmen ihrer großräumigen Erweiterung den höchsten Turm Brixens …
Christoph Gamper: Der Turm ist eine sehr alte Idee: Es gibt einen Denkerturm und einen Technikerturm.
Die Idee, einen überragenden Turm zu realisieren, geht noch auf Pläne von Architekt Othmar Barth in den 60er Jahren zurück…
Das stimmt. Die Idee geht tatsächlich auf die ersten Pläne zurück, es gibt Zeichnungen mit diesem Turm. Wir haben bereits einen kleinen Turm, jetzt haben wir die Idee wieder aufgegriffen. Wir haben vor neun Jahren das Forschungszentrum in einem “Kristall“ in Lienz realisiert. Nachdem Brixen verhältnismäßig stark gewachsen ist, brauchen wir Platz. Daher haben wir die Grundidee von Barth aufgegriffen und realisieren nun diesen Turm, natürlich der heutigen Zeit angepasst.
Es heißt, dass man mit dem Bau des Turms unter anderem auch neue Arbeitskräfte anwerben will, da es für junge Mitarbeiter „cool“ ist, in einem attraktiven und vor allem dem höchsten Gebäude der Stadt zu arbeiten…
(Lacht) Das ist eine interessante Hypothese, aber ein Schmarrn. Es war nie geplant, dass man einen coolen Turm baut, um mehr Arbeitskräfte zu finden.
Mit seinen sechs Stockwerken und einer Höhe von 35 Metern wird es das größte Gebäude Brixens…
(lacht) Wir hatten nie den Anspruch, den höchsten Turm Brixens zu realisieren. Wir bauen das, was wir brauchen.
Was wird im Gebäude untergebracht?
Wir wachsen stark im Bereich Software und Workflow. Außerdem, verlieren Messen immer mehr an Relevanz, man holt die Kunden zu sich. Daher brauchen wir ein neues Kunden- und Innovationszentrums, welches natürlich auch als Aushängeschild und Symbol für die Internationalisierung des Unternehmens steht. Es geht aber vorrangig um Platz – unsere digitalen Ink-Jet Systeme werden immer grösser.
Welches Ausmaß wird der Neubau annehmen?
Am 26. Mai wurde der Spatenstich gemacht. Auf 21.388 Quadratmetern werden die neuen Räumlichkeiten entstehen. Zusätzlich wird eine Grünfläche von 2.800 Quadratmetern realisiert. 5.000 Kubikmeter Beton, 430.000 Kilogramm Stahl und 2.600 Quadratmeter Glasflächen werden verbaut.
Wann ist mit der Fertigstellung zu rechnen?
Wir rechnen Ende nächsten Jahres mit dem Bauabschluss.
Wie viele neue Arbeitsplätze werden geschaffen?
Mittelfristig rechnen wir mit 50 bis 60 Arbeitsplätzen mehr.
Interview: Erna Egger
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