„Keine Angstmache“
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb will die Aussagen der Impfgegner, wonach es nun Tote geben werde, nicht unkommentiert stehen lassen. Fakt sei, dass mit den Impfungen Leben gerettet werden.
Die Aussage der Impfkritiker, „Es wird Tote geben“, die von der TAGESZEITUNG im Titel der Berichterstattung wiedergegeben wurde, kann laut Sanitätsbetrieb nicht unwidersprochen bleiben. „Fakt ist, dass durch die Impfungen Leben gerettet werden und die Kindersterblichkeit im Verlauf der letzten Jahrzehnte massiv gesenkt werden konnte“, schreibt der Sanitätsbetrieb in einer Stellungnahme.
In der Aussendung werden die Fakten zu den Impfungen aufgelistet:
„Wenn in den Industrieländern die Durchimpfungsraten sinken, dann hat dies zur Folge, dass bereits als ausgerottet geltende Krankheiten zurückkehren. Beispiel hierfür ist die Masern-Mumps-Röteln-Impfung, die in Südtirol mittlerweile unter 70% liegt. Italienweit gab es heuer einen sprunghaften Anstieg der Masern-Fälle auf 4.000 (davon 89% nicht geimpft) und erstmals wieder 3 Todesfälle. Auch in anderen europäischen Ländern waren Todesfälle durch Masern zu beklagen (laut WHO mind. 35 in den letzten 12 Monaten) – obwohl eine effiziente Impfung möglich ist.
Namhafte Kliniker sind sich einig, dass die Nützlichkeit von Impfungen heutzutage einfach deshalb nicht mehr gesehen wird, weil wir die negativen Auswirkungen nicht mehr selbst kennen bzw. in unserem Umfeld erleben. Treten dann plötzlich Krankheitsfälle auf, wie z.B. die gehäuften Meningokokken-Fälle in der Toskana im Zeitraum 2016-2017 – so kommt es zu einem Ansturm auf die Impfzentren des Sanitätsbetriebes.
Die Pflichtimpfungen sind im Gesetz mittlerweile von 12 auf 10 reduziert worden. Es sind demnach weniger Kinder betroffen, als ursprünglich angenommen. Diejenigen, die bisher alle Pflicht- und empfohlenen Impfungen laut Impfkalender absolviert haben, haben auch laut neuem Impfgesetz alle gemacht!
Impfen bedeutet nachweislich Leben retten. Ein Beispiel: auf 1. Mio. mit Masern infizierte Kinder gibt es 300.000 Komplikationen, 1.000-3.000 Fälle von Enzephalitis (Entzündung von Hirngewebe) und 50.000 Fälle von Lungenentzündungen. Auf 1 Mio. gegen Masern geimpfte Kinder hingegen bleiben 999.996 ohne Komplikationen und es gibt weniger als 1 Fall von Enzephalitis.
Das Meldesystem der italienischen Aufsichtsbehörde für Medikamentensicherheit (AIFA – agenziafarmaco.com) erhebt in Italien die Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten. Das betrifft auch die Impfstoffe. In den letzten Jahrzehnten konnte in keinem einzigen Fall eine ursächliche Beziehung zwischen einer Impfung und einem Todesfall hergestellt werden. Die überwiegend große Anzahl von Nebenwirkungen sind leichter Natur, wie z.B. Fieber oder Rötungen an den Einstichstellen. Die Vorteile der Impfung überwiegen, auch dank des technischen Fortschritts, der sie immer sicherer macht.
Wir rufen die BürgerInnen deshalb auf, sich nicht von Angst-Szenarien verunsichern zu lassen. Wenden Sie sich an die ÄrztInnen für Allgemeinmedizin und KinderärztInnen. Sie werden Sie fachkundig beraten und Ihre Fragen beantworten.
Als Sanitätsbetrieb werden wir die Impfungen ab Herbst so effizient wie möglich anbieten. Für das Schuljahr 2017-2018 werden spezifische Übergangsbestimmungen vorgesehen. Die Eltern haben also noch ausreichend Zeit, sich zu informieren und eine eigene Meinung zu bilden. Wir werden dafür auch Informationsmaterial zur Verfügung stellen, welches sachlich informiert und aufklärt.“
Hier finden Sie immer den aktuellen Stand der Dinge: www.sabes.it/gesundheitvorsorge
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Kommentare (72)
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carlotta
Wie war das nochmal, dass in der AIFA die letzten 3 Jahre Protokolle über Impfschäden VERSCHWUNDEN sind?!?!
Könnte man darüber auch reden! Wo sind denn die Akten hin?