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Privilegierte Bauern

 

Andreas Pöder giftet im Landtag gegen die Bauern – und bringt damit Maria Kuenzer in Rage.

Andreas Pöder vermisste im Nachtragshaushalt die „soziale Ausgewogenheit“:

Der größte Posten gehe an die Landwirtschaft, während für Familien und Sozialpolitik nichts vorgesehen sei. Anders als Lohnabhängige und andere Unternehmen leiste die Landwirtschaft nur einen geringen Beitrag zum Haushalt, was in keinem Verhältnis zur erhaltenen Förderung stehe.

Die Verteilung der Lasten sei also auch in diesem Haushalt ungerecht, und es wundere ihn, dass die jetzige Landesregierung noch landwirtschaftslastiger sei als die frühere. LH Kompatscher habe zu Amtsbeginn eine Korrektur angekündigt, die endlich anzugehen wäre, giftete Pöder.

Diese Kritik am Bauernstand wollte Maria Kuenzer nicht so stehen lassen:

Die Landwirte hätten sich solche Angriffe nicht verdient. Viele Betriebe hätten in den letzten Jahren aufgegeben. Auf die Landwirtschaft baue in Südtirol vieles auf, Pöder hätte wenigstens differenzieren sollen anstatt einen Rundumschlag zu starten, ärgerte sich Maria Kuenzer.

Sie listet auf:

Wie aus der letzten Landwirtschaftlichen Zählung des Landesinstitut für Statistik Astat zu entnehmen ist:

• haben im Erhebungszeitraum 2000 bis 2010 mehr als 3.000 Bauern die Bewirtschaftung ihrer Höfe aufgegeben. Seit 2010 stellen darüber hinaus im Schnitt 100 Bauernfamilien jährlich die Milchbewirtschaftung ein.
hat der Tierbestand im Erhebungszeitraum um 12 Prozent abgenommen. Auch deshalb, weil es immer mehr Großvieheinheiten braucht, um eine Chance zu haben, mit am Hof zu überleben. Konnte man früher mit 20 GVE überleben, braucht es heute deutlich mehr.
beträgt die durchschnittliche Fläche der Höfe 11,9 Hektar, d.h. ohne Neben- oder Zusatzerwerb kann kein Bergbauernhof mehr überleben.
beziehen mit 51 Prozent gerade mal die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Südtirol öffentliche Förderungen. Die gehen vorwiegend an tierhaltende und Bergbauernhöfe. Betriebe in Tallagen der Obst- und Weinbauern erhalten keine Förderungen.
arbeiten 54.000 Mitglieder der bäuerlichen Familien und insgesamt 83.000 Personen in der Landwirtschaft.

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