Geld für Entwicklungshilfe
Das Land stellt 1,9 Millionen Euro für 57 Projekte in Entwicklungsländern bereit. Die Projekte von 38 Südtiroler Organisationen laufen in diesen Wochen an.
Das Land Südtirol bezuschusst heuer 57 Entwicklungsprojekte gegen die Armut in südlichen Entwicklungsländern. Wie schon in den vergangenen Jahren konzentrieren sich die Südtiroler Organisationen auch in diesem Jahr vor allem auf Afrika: 30 der insgesamt 57 Projekte werden in afrikanischen Ländern umgesetzt.
Der Schwerpunkt liegt weiterhin südlich der Sahara: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Mosambik, Südsudan, Tansania, Uganda werden unterstützt, das Land fördert aber auch Projekte in Kamerun, Guinea Bisseau, Tunesien und Marokko. Weitere Partnerländer sind Ecuador, Nicaragua, Mexiko, Haiti, Bolivien, Brasilien, Chile, Indonesien, Thailand, Myanmar, Tibet, Nepal, Indien, der Libanon sowie Moldawien und Bosnien-Herzegowina.
Neben Projekten im Bereich der Wasser- und Gesundheitsversorgung und der Unterstützung der Bildungssysteme werden auch Projekte unterstützt, mit denen sich die Menschen vor Ort ihre Existenz sichern können. Bereits zum dritten Mal unterstützt wird zum Beispiel das Volk der Ogiek, das in Mariashoni im Bezirk Nakuru in Westen Kenias lebt, und nur noch 13.000 Mitglieder zählt.
„Dies ist nur eines der vielen Projekte, die das Land jährlich zugunsten von ethnischen Minderheiten bezuschusst, die besonders förderungswürdig sind“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher und betont, wie wichtig es ist, den Menschen in Afrika vor Ort eine Perspektive zu geben. Auch, damit sich weniger auf den gefährlichen Weg nach Europa machen.
Gemeinsam mit einem lokalen Partner wird sich der Bozner Verein Ethnorema weiterhin darum bemühen, die Identität der Ogiek zu stärken und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Das Land fördert dieses Projekt mit 37.125 Euro. Insgesamt stellt es in diesem Jahr für 57 Projekte 1.907.212 Euro zur Verfügung. Ein Projekt wird somit mit durchschnittlich 33.000 Euro bezuschusst.
Sobald die Projektträger die Finanzierungsvereinbarungen mit dem Land unterzeichnet haben – das wird in den kommenden Wochen geschehen – kann die Umsetzung der Vorhaben beginnen.
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Kommentare (3)
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sigmundkripp
33.000 € pro Projekt. Das entspricht hierzulande dem Wert einer Garage.
1,9 Mio. entsprechen 0,4 Promille (!) unserer Wirtschaftsleistung.
Das ist, wie wenn ein Normalverdiener einmal im Jahr 10 Euro spendet.
Dies nur als Vergleich, wie wenig wir tun, um den Menschen dort zu helfen, wo sie zuhause sind. (weil wir ja alle nicht wollen, dass sie zu uns kommen, nicht wahr?)
andreas
Entwicklungshilfe hat die letzten 50 Jahre nicht funktioniert, warum sollte sie jetzt funktionieren?
Es würde reichen, wenn der Westen Afrika nicht mit Billigzeug wie gebrauchte Kleider oder Milchprodukten überschwemmen würde und Afrika so die Möglichkeit ließe, selbst eine Industrie zu entwickeln. Aus Profitgründen machen wir das aber nicht, deshalb ist jede Geldspende eigentlich nur eine kurzfristige Hilfe um das Problem bis zur nächsten Geldspende zu überbrücken. .
Unser Fehler liegt wohl darin, dass wir annehmen zu wissen, was Afrika weiter bringt, tun wir aber nicht.
cosifantutte
Seit wann ist mit Geldberieselung in Afrika jemals ein Problem nachhaltig gelöst worden? Es gibt Projekte in die 100e Millionen geflossen sind und die dennoch nicht selbsttragend sind. Sobald der Geldfluss aus den Geberländern versiegt, kollabiert die gesamte Projektinfrastruktur. Gründe sind u.A. die endemischen Korruption und das mangelnde Verständnis dafür, dass Infrastruktur erhalten werden muss. Ich weiß von Situationen in denen Autos und Stromgeneratoren zu zig-tausend Euros vergammeln weil man erwartet dass der Spender auch die Reparaturen und den Ölwechsel übernimmt.