Die Schneeballschlacht
Außenminister Alfano zeigte sich beeindruckt von den beiden Unternehmen Dr. Schär und Technoalpin und deren erfolgreiche Internationalisierung.
Zum Abschluss seines Südtirol-Besuchs hat Landeshauptmann Arno Kompatscher am Mittwoch den italienischen Außenminister, Angelino Alfano, auch auf Besuche bei zwei Unternehmen begleitet: Dr. Schär, Burgstall, und Technoalpin, Bozen.
Zur Delegation des Ministers zählte auch der Generaldirektor der Promotor-Organisation „Sistema Paese“.
Die beiden Unternehmen sollen ein Beispiel dafür sein, wie stark sich insgesamt Südtirols Unternehmen darum bemühen, ihre Ausfuhren weltweit, also über die deutschsprachigen Märkte hinaus, zu erhöhen.
Auch dank der Exportförderung des Landes Südtirol und der Unterstützung der kleinen und mittelständischen Unternehmen bei ihren Exportbemühungen vonseiten der IDM weist Südtirols Export immer wieder neue Rekordzahlen auf: ein Plus von 1,5 Prozent war es insgesamt im Jahr 2016, plus 4,6 Prozent im ersten Quartal 2017.
Neue Unternehmenszentrale in Burgstall
Der erste Besuch der Delegation galt dem Unternehmen Dr. Schär in der kürzlich fertiggestellten Unternehmenszentrale in Burgstall. Der Hersteller von Lebensmitteln für besondere Ernährungsbedürfnisse ist den eigenen Angaben nach europäischer Marktführer für glutenfreie Ernährung.
Das Unternehmen führt insgesamt 15 eigene Produktions- und Vertriebsstandorte in neun Ländern und beschäftigt insgesamt 1.250 Mitarbeitern.
Seit 2013 stellt Dr. Schär zudem dietätische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke her.
Der Umsatz des Unternehmens, das 1981 vom Meraner Ulrich Ladurner gegründet wurde, betrug 2016 etwa 335 Millionen Euro, 69,7 Prozent des Umsatzes werden im Ausland generiert.
Bei einem Rundgang gaben Mitgründer von Dr. Schär, Walter Ausserhofer, und Vorstandsmitglied Hannes Berger dem Minister und dem Landeshauptmann einen Einblick in die Tätigkeitsbereiche, wichtigsten Märkte und Produkte der Unternehmensgruppe Dr. Schär. „Wir haben den italienischen Markt übrigens von Sizilien aus startend erobert“, erzählte Ausserhofer dem Minister, der ja aus Sizilien stammt.
Der sizilianische Markt hätte als erster in den frühen Jahren der Unternehmensgeschichte Interesse für das Produkt gezeigt.
Zum Abschluss hatten Minister und Landeshauptmann mit ihren Delegationen Gelegenheit, glutenfreie Ciabatta und Baguette sowie eiweißarme Brotsorten zu verkosten.
Schnee bei 35 Grad im Schatten
Im Hauptsitz der Technoalpin erfuhr Außenminister Alfano von dem Präsidenten der Gruppe, Walter Rieder, wie dieser und seine beiden späteren Geschäftspartner in den 80er-Jahren mit Ersatzteilen die erste Schneekanone gebaut hatten.
Geschäftsführer Erich Gummerer präsentierte einige Eckdaten des Bozner Unternehmens.
Das Export-Geschäft mache 85 Prozent der TechnoAlpin-Gruppe aus, insgesamt würden aber sogar 98 Prozent der Produkte außerhalb Südtirols installiert. Der Umsatz des vergangenen Geschäftsjahres betrug mehr als 160 Millionen Euro – es war laut Gummerer das beste in der bisherigen Geschichte des Unternehmens. Für das aktuelle Geschäftsjahr 2016/2017 geht der Technoalpin-Geschäftsführer erneut von starken Zuwächsen aus: „Wir werden die bisherigen Ergebnisse weit übersteigen und gehen von einem Umsatzplus von 20 Prozent aus.“
Neben den Schneeerzeugern für den Außen- wie den Innenbereich stellt das Unternehmen über Tochterfirmen auch fernsteuerbare Turbinen zur Brandbekämpfung und Staubbindemaschinen her. Darüber hinaus installiert die Unternehmensgruppe Schneeräume für Wellnessanwendungen. Der Hauptsitz aller Unternehmenszweige befindet sich in Bozen. Insgesamt vertreiben 110 Niederlassungen und Vertriebspartner die verschiedenen Produkte der Unternehmensgruppe in über 80 Ländern.
Zuletzt hatten Landeshauptmann Kompatscher und Minister Alfano die Gelegenheit bei 35 Grad Außentemperatur im Hof der Technoalpin aus dem Produkt einer Schneemaschine Schneebälle zu formen – und auch zu werfen.
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