3 x Tanz
Am 4. Festivaltag von Tanz Bozen stehen Aufführungen im Bozner Stadttheater, in der Handelskammer und im Museion auf dem Programm. Zu Gast sind Rachid Ouramdane, Olimpia Fortuni und Alessandro Sciarroni.
Am 20. Juli stehen gleich drei Veranstaltungen auf dem Programm von Tanz Bozen: In der Handelskammer von Bozen zeigt die Choreografin Olimpia Fortuni ihr Solo Soggetto senza titolo (Aufführungen um 20.00 und 20.30 Uhr, Eintritt: 3€), Rachid Ouramdane bringt im großen Saal des Stadttheaters sein Erfolgsstück Sfumato auf die Bühne (21.00 Uhr, Eintritt: 22€) und im Museion führt Alessandro Sciarroni um 22.00 Uhr FOLK _ S auf (freier Eintritt).
Rachid Ouramdane, französischer Choreograf algerischer Abstammung steht sinnbildlich für die Dreijahresplanung des Festivals Tanz Bozen steht. Nach seinen Erfolgen mit Tenir le temps (2015), dem poetischen Duett Tordre (2016) und der installativen Performance im Museion Les yeux tournent autour du soleil ist der französische Choreograf erneut Gast bei Tanz Bozen. Im Gepäck: Sfumato, sein Erfolgsstück, das 2012 im Rahmen der Biennale del la Danse in Lyon entstand.
Sfumato bezeichnet in der Malerei eine Weichzeichnungstechnik, mehrere übereinander gelegte dünne Farbschichten erwecken den Eindruck von nebligem Dunst. Eine solche unwirkliche, nebelbehangene Atmosphäre evoziert Ouramdane in Sfumato. Sieben virtuose Tänzer wirbeln sich auf der Bühne durch sintflutartige Regenfälle, eindringliche, betörend schöne Bilder, die für verheerende klimatische Veränderungen, den Verlust von Lebensraum und den daraus entstehenden Dynamiken von Fluchtbewegungen stehen. Neben brandaktuellen Themen geht es Ouramdane vor allem um die Choreografie: Sein Bewegungsrepertoire ist reichhaltig und umfasst zeitgenössischen Tanz ebenso wie Akrobatik und Stepptanz. Behutsam setzt er unterschiedliche Medien wie Videoprojektionen und Interviews mit Opfern von Zwangsumsiedlungen ein. Das Libretto zum Stück schrieb Sonia Chiambretto. Die Musik, teils live gespielt, stammt vom Komponisten Jean-Baptiste Julien.
Im Mittelpunkt von Olimpia Fortunis Soggetto senza Titolo steht eine formlose Marionette, die, an einem Nagel auf einer weißen Wand hängend, darauf wartet, mit Leben gefüllt zu werden. Zu Underground Beats und einer Abhandlung von José Mujica findet Bewegung statt: Ganz so, als ob die Künstlerin ihr Sein in einem übergroßen Pullover modulieren würde: wie ein Tintenfleck, der sich auf der Suche nach der Wahrheit ausbreitet.
Der Abend endet im Museion mit der zweiten Vorstellung der ortsspezifischen Performance FOLK-S _ I’ll be your mirror version und der Videoinstallation von Karim Zeriahen. Das zeitgenössisches Tanzstück des Choreografen Alessandro Sciarroni, das auf dem Schuhplattler basiert, wird um eine Komponente erweitert: Mit Tänzern der Kompanie performen an diesem Donnerstag auch, nach einem einwöchigen Workshop mit Alessandro Sciarroni und dem Volkstanzlehrer Klaus Demar, auch Tänzer aus der Region. Ziel dabei ist es, die Tradition und deren Weitergabe, in der Performance
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