Fausthieb ins Gesicht
Ein Amateurspieler ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung eines Gegenspielers zu zehn Monaten Haft verurteilt worden. Auch weil er das Foul während einer Spielunterbrechung verübte.
Von Thomas Vikoler
Das Spiel des Kreises B der 1. Amateurliga am 14. September 2014 gewann am Ende Hochpustertal mit zwei zu eines gegen den USD Brixen. In puncto Fairness war die Heimmannschaft allerdings weit unterlegen. Denn während des Spiels, das in Innichen ausgetragen wurde, kam es zu einer ziemlich brutalen Szene: Der Hochpustertal-Spieler mit der Nr. 5, Philipp Pfeifhofer, 25, aus Sexten, stieß während einer Spielpause – also bei ruhendem Ball – dem Brixen-Akteur M.D. 24, den Ellbo- gen ins Gesicht.
M.D. zog sich dabei Verletzungen am Kiefer zu und verlor zwei Zähne. Für den Anwalt Alessandro Tonon, der für M.D. Strafanzeige gegen Pfeifhofer erstattet hat, handelt es sich dabei eindeutig um eine Körperverletzung, die im engeren Sinne nichts mit dem Amateurliga-Spiel zu tun hatte. „Eine Aggression außerhalb der Dynamik der Partie und eine Überschreitung des erlaubten Wettkampfrisikos“ wie es in der Strafanzeige wörtlich heißt.
Zu diesem Schluss kommt nun auch Einzelrichterin Carla Scheidle: Sie hat Philipp Pfeifhofer nach einem Strafprozess mit mehreren Verhandlungen zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Es sei erwiesen, dass der Amateurspieler seinen Gegenspieler mit Vorsatz verletzt habe, befand die Richterin. Sie verurteilte Pfeifhofer zudem zur Zahlung von 6.000 Euro Schadenersatz an M.D., die sofort vollstreckbar sind. Außerdem muss der Verurteilte dessen Verteidigungskosten im Ausmaß von 3.000 Euro übernehmen.
Strafverfahren, in denen es um Verletzungen aus Sportwettkämpfen geht, sind stets umkämpft. Was geschah im Rahmen einer Wettkampfsituation, was außerhalb? Die Verteidigung in diesem Prozess forderte mit ersterer Begründung einen Freispruch.
Andrea Ceol, der Schiedsrichter jener Partie Hochpustertal-USD Brixen, hatte in einem Bericht an den Fußballverband erklärt, er habe keine physische Attacke Pfeifhofers gesehen und deshalb keine Sanktion gegen ihn verhängt. Der Vorfall habe sich aber mit Sicherheit während einer Spielpause ereignet, denn er habe das Spiel wegen einer Auswechslung unterbrochen, schreibt der Schiedsrichter.
„Ich habe aber sehr wohl mitbekommen, dass es in meinem Rücken einen Aufschrei gab. „Die Spieler von Brixen warfen Philipp Pfeifhofer vor, einem ihrer Mitspieler einen Fausthieb ins Gesicht verpasst zu haben“, so Ceol.
Seine Aussage, dass es sich um einen Zwischenfall bei abgebrochenen Spiel gehandelt habe, gab letztlich mit den Ausschlag für die Verurteilung des Hochpustertal-Spielers.
Laut Strafanzeige des mutmaßlichen Opfers hatte Pfeifhofer die Brixen-Spieler auf gewisse Weise vorgewarnt: „Heute verlässt du den Platz nicht mit deinen Beinen“.
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Kommentare (2)
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george
Die vormaligen Macher der Landesenergiezentrale (Rainer, Laimer usw.) haben mindestens einen Fausthieb ins Gesicht der gesamten Bevölkerung Südtirols gesetzt und dabei enormen Schaden verursacht. Und sie haben auch kaum mehr Strafe bekommen als dieser Amateurspieler. Wo bleibt hiert die Verhältnismäßigkeit der Strafzuteilung?
sepp
George oans muisch schun bedenken das der laimer hot gmiesst als kellner orbaten der orme