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Auf dem linken Auge blind?

Was lernen wir aus den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg? Ein Gastkommentar von Frei.Wild-Sänger Philipp Burger.

von Philipp Burger

Hamburg in Flammen, Sirenen heulen, die Bilder schockieren. Wir fragten uns schon immer und aktuell mehr denn je, wie viele kranke Dämonen Menschen im Kopf haben müssen, um diesem Schwarzen Block beizuwohnen, solche ultra-brutalen Gewaltaktionen gut zu finden, ja, sie sogar zu unterstützen oder sie als legitim darzustellen? 

Wer auf Polizisten, andere Menschen, Schwächere, zahlenmäßig Unterlegene mit Steinen, Flaschen, Gegenständen losgeht und selbst Tote in Kauf nimmt, gehört hinter Gitter und verdient die maximale Härte des Gesetzes. Von Zerstörung, Existenzgefährdung, Brandlegung, Raub usw. ganz zu schweigen. Wie außer mit harter Hand sollte man solche vermummt-verknöcherten Gewaltstrukturen denn sonst aufbrechen? 

Wir sehen hier keine Idealisten, keine Freiheits- oder Gerechtigkeits-Rebellen, wir sehen iPhone-tragende Möchtegern-Antikapitalisten und verwöhnt-verzogene Steineschmeißer im Gewaltrausch. Ohne Achtung vor Leib, Wohl und Eigentum anderer Menschen.

Es sind Extremisten, Terroristen und es sind Verbrecher. Kurz, sie sind nicht einen Deut besser oder schlechter als ihre Anti-Geschwister vom politisch-extremen Lager gegenüber. 

Ihr wisst, dass wir schon einige Pfeile im Rücken hatten, weil wir Rechts- und Links-Extremismus schon immer auf ein und dieselbe Ebene gestellt haben.

Sie agieren gleich, sie sehen sogar ähnlich aus, beide verbreiten Angst und Schrecken, sie bedienen sich derselben Waffen und sind einfach nur gestörte Gestalten, die für ihre kranken Gedanken über jede menschliche und auch gesetzliche Grenze gehen. 

Insbesondere einige Bands/ Musiker/ Künstler aus Stuttgart, FFM, Düsseldorf und Berlin spannten ihre vermeintlich politisch korrekten Bögen immer wieder und zielten genüsslich in Richtung dieser unserer Einstellung. Und empfingen den fest zugesicherten Beifall vieler, die uns lieber auf dem Sterbebett sehen würden als auf den größten Festivalbühnen, die uns teilweise auch dadurch verwehrt wurden.

Liebe Kollegen, liebe Punkrock- und Gerechtigkeitsrocker, wo bleibt hierzu eure sonst so klipp und klare Kante? Wo bleibt eure klagende Stimme? Warum schweigt ihr euch zu diesen Themen so genreübergreifend aus, wo ihr doch in Richtung andere Arschlochseite immer eine straight und auch völlig legitime Abgrenzung fordert? Ist eure scheinbare Revolution vielleicht doch nur ein mutloser links vor rechts Schachzug ohne Eingeständnis, dass die extremen Spacken auf allen Seiten stehen und alle Extremen Faschos sind? 

Wisst ihr was? Lasst es einfach. Wer nicht im Stande ist, jede Scheiße als Scheiße zu bezeichnen und Menschen nicht NUR nach ihrem Handeln beurteilen kann, sondern nach der Farbe ihrer Fahne und politischen Ausrichtung, ist gleich scheiße wie diejenigen, die Menschen nach Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Aussehen und Religion kategorisieren.

LESEN SIE AM DIENSTAG IN DER PRINT-AUSGABE:

  • Wie der Parlamentarier Florian Kronbichler die Ereignisse von Hamburg einordnet.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (17)

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  • andreas

    Ach so sieht es der Til Schweiger Südtirols…
    Zum Glück ist es aber zu Ausschreitungen gekommen, sonst hätte er umsonst ein Lied und das Video produziert.

  • vogelweider

    Wie wär’s, anstatt mit diesen armen Worten den empörten Bürger zu mimen, das Zugticket zu bezahlen (letztens nach Rom)? Ich kann‘ s nächstens gerne vorschießen, sollte es an den Moneten fehlen wenn ich zugleich nur die Gewähr hätte, dass besagter Herr in Rom bliebe!
    Wer im Glashaus sitzt, …..!

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