„Typisch italienisch“
Als typisch italienisch und nicht zu Ende gedacht wertet die BürgerUnion die nun in Kraft getretene Voucher-Regelung.
Als typisch italienisch und nicht zu Ende gedacht wertet die BürgerUnion die nun in Kraft getretene Voucher-Regelung. „Es können nur die wenigsten Betriebe Arbeitnehmer über Voucher anstellen, gewisse Sektoren sind komplett ausgeschlossen. So wie die Abschaffung der Voucher die Gewerkschaften und Links-nostalgischen Klassenkämpfer ruhigstellen sollte, dient diese Regelung einzig und allein dazu, die Proteste der Wirtschaft und der Arbeitnehmer verstummen zu lassen. Doch wer die Regelung genau durchliest, kann nicht anders als protestieren,“ schreibt der Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Aussendung der Partei.
Erste Nutznießer der neuen Regelung sind scheinbar die Familien. Diese können die Voucher mittels dem sogenannten libretto famiglia, ein “Familienbüchlein”, ausbezahlen. Damit können Dienste wie Babysitting, kleine Haus-, Reinigungs- oder Gartenarbeiten, Pflegeleistungen oder private Nachhilfestunden bezahlt werden. „Dieser Teil der Regelung klingt sehr vernünftig und Familiennah. Mit einem jährlichen Maximum von 5.000,00 Euro können monatlich Hausarbeiten von gut 400,00 Euro ausgegeben werden. Allerdings ist hier die Beschränkung, dass man an eine Person nur 2.550,00€ jährlich ausbezahlen darf, komplett fehl am Platz. Warum sollen sich Familien mitten im Jahr einen neuen Hausmeister, Gärtner oder Kindermädchen suchen müssen? Der Staat greift erneut regulierend in die Privatsphäre der Familien ein,“ so die Kritik von Zwerger.
Noch düsterer sieht es laut BürgerUnion bei den Betrieben aus. Dies können mittels „Vertrag für gelegentliche Leistungen”, in italienischer Kurzform PrestO, gelegentliche Arbeitnehmer beschäftigen. Hier greift die staatliche Einschränkunspolitik jedoch voll. „Nur Betriebe mit weniger als fünf Beschäftigten dürfen die neuen Voucher nutzen. Alle anderen Unternehmen sind von den neuen Vouchern ausgeschlossen. Doch nicht nur mittlere Betriebe schauen durch die Finger, nein der gesamte Bausektor darf nicht auf die neuen Voucher zurückgreifen. Da bleiben wahrlich nicht mehr viele Unternehmen und somit Arbeitsplätze übrig,“ heißt es in der Aussendung der BürgerUnion weiter.
Nachdem man nun den Bausektor offen von den Vouchern ausgeschlossen hat, können wohl auch die wenigsten gastbetriebe von den neuen Lohngutscheinen Gebrauch machen „Es gibt wohl kaum einen Gastbetrieb mit weniger als fünf Angestellten, von einigen kleinen Bars und Pubs mal abgesehen. Doch welches Restaurant, welches Hotel arbeitet mit weniger als fünf Angestellten? Hier wurde eine Regelung erlassen, die kaum angewandt werden kann,“, so Zwerger weiter.
Im Gegensatz zu den abgeschafften Vouchern werden die neuen Lohngutscheine PrestO laut BürgerUnion sehr wenige Arbeitsplätze schaffen. „Die Regelung ist eine Augenauswischerei, ein typisch italienischer pasticio, der niemandem weiterhilft, das Problem nicht löst und leider die vielen Arbeitslosen, welche sich gutes Geld verdienen konnten und die Betriebe, die Engpässe überwinden konnten, weiterhin im Regen stehen lässt. Wir von der BürgerUnion fordern weiterhin eine Rückkehr zum alten voucher-System,“ schließt Zwerger die Aussendung der BürgerUnion.
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