Bedingungsloses Grundeinkommen
Raus aus dem Hamsterrad. Das BGE macht’s möglich, suggeriert das schwungvolle Plakat zu Christian Tods Dokumentar?lm.
von Renate Mumelter
So schwungvoll wie das Plakat verspricht, ist die Dokumentation zum hoch interessanten Thema Grundeinkommen doch nicht. Regisseur und Volkswirt Christian Tod versetzt die Zuschauer ins 24. Jahrhundert und erzählt im Rückblick von der Welt, wie sie war, als sie noch kein Grundeinkommen kannte. Damals ging es nie um Besitz sondern nur um Macht, sagt der Film. Heute, im 24. Jhdt., gibt es kein Geld mehr und Ressourcen wie das Wasser gehören allen.
Die Frage, was aus einer Welt werden soll, in der das Geld regiert, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft und die Digitalisierung Arbeit überflüssig macht, stellt sich immer dringlicher.
Was würde passieren, wenn jeder Mann und jede Frau 1.000 Euro im Monat bekäme? Würden alle kollektiv vor dem TV dahinrotten. Oder würde diese neue Freiheit neue Perspektiven öffnen und Mitmenschlichkeit fördern?
Seit den 1960er Jahren wird das Thema Grundeinkommen weltweit immer wieder aufgegriffen, und und es sieht ganz so aus, als bekämen die Befürworter immer mehr Recht mit ihren Thesen. Unter diesen Befürwortern gibt es nicht nur sozialromantisch Angehauchte sondern auffallend viele Wirtschaftsfachleute und Unternehmer wie Mark Zuckerberg oder den Chef der Drogeriemarktkette „dm“ Götz Werner.
„Free Lunch Society: Komm Komm Grundeinkommen“ schaut weltweit bis in die 1960er Jahre zurück. Nur schade, dass der Film mit seinen vielen wortreichen Stellungnahmen eher zu einem Aufsatz zum Mitschreiben geraten ist.
Free Lunch Society (DE/AT 2016), 95 Min., Regie: Christian Tod. Bewertung: Interessantes Thema un?lmisch umgesetzt
Was es sonst noch gibt: In Bozen hat „Cinema sotto le stelle“ begonnen
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