Chile als Partner
Der chilenische Botschafter Fernando Ayala war am Donnerstag beim Landeshauptmann und in der Handelskammer zu Gast. Man hat eine verstärkte Zusammenarbeit vereinbart.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Donnerstag den chilenischen Botschafter in Italien, Fernando Ayala, in seinem Büro empfangen. Dieser war in Begleitung des Honorarkonsuls von Chile für Trentino-Südtirol, Aldo Albasini Broll, gekommen, um Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Chile ausfindig zu machen.
Ayala ist seit 2014 Botschafter in Italien. Er schilderte dem Landeshauptmann die Situation seines Landes als politisch stabil und wirtschaftlich erfolgreich. Chile ist führend im Abbau und der Ausfuhr von Kupfer und zählt zu den stärksten Weinproduzenten der Welt. Seit 2010 ist das südamerikanische Land am Pazifik eines der 34 Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Aufgrund seiner guten Rahmenbedingungen sei Chile auch Ziel vieler Migranten, vor allem aus anderen Staaten Südamerikas, sagte Ayala. Der Botschafter informierte sich über die effektive Lage am Brenner, der dieser Tage ohne konkreten Anlass in die Schlagzeilen geraten war.
Der Landeshauptmann legte dem Botschafter die Entwicklung der Autonomie des Landes und seiner Wirtschaft dar. Kompatscher erinnerte zudem daran, dass es in der Vergangenheit mehrere Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich des Obst- und Weinbaus gegeben habe, bei denen Chile und Südtirol, und speziell das Versuchszentrum Laimburg, zusammenarbeitet hatten.
Der chilenische Botschafter war auch in der Handelskammer Bozen zu Gast. Präsident Michl Ebner empfing ihn und Aldo Albasini Broll am Nachmittag.
Die Handelskammer schreibt in einer Aussendung:
„Südtirol exportierte im Jahr 2016 Güter im Wert von 29 Millionen Euro nach Südamerika, dabei lag Chile als Abnehmerland mit 11 Prozent nach Brasilien an zweiter Stelle. An der Spitze der Statistik halten sich seit mehreren Jahren in Folge Maschinen und Anlagen, die in Chile vor allem in der Forst- und Holzwirtschaft im Süden des Landes eingesetzt werden. Nach einer langen Periode der Überrodung und dank aufwendiger Aufforstungsprojekte sind heute wieder 20,6 Prozent Fläche Chiles mit Wald bedeckt und werden nachhaltig bewirtschaftet.“
„Die holzverarbeitende Industrie Chiles hat großen Bedarf an qualitativ hochwertigen Maschinen, eine Chance für Südtiroler Fachbetriebe der Holzverarbeitung, die bereits einige heimische Firmen erkannt und erfolgreich für sich genutzt haben“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner. „Der Austausch mit dem chilenischen Botschafter und dem Honorarkonsul der Region bietet eine gute Gelegenheit, gemeinsame Interessen auszuloten und die guten wirtschaftlichen Beziehungen weiter voranzutreiben.“
Neben der Forstwirtschaft befindet sich auch die Obst- bzw. Weinwirtschaft in Chile in stetem Wachstum. Chile ist heute Südamerikas Weinproduzent und -exporteur Nummer eins, dicht gefolgt von Argentinien. „Die Landwirtschaft ist in Chile, ebenso wie in Südtirol, eine wichtige Säule der Wirtschaft. Auch auf diesem Gebiet sehen wir viele Synergien und Chancen voneinander zu lernen“, so der chilenische Botschafter, Fernando Ayala.
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