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„Vor die Säue“

Reinhold Messner wird für sein MMM-Projekt mit dem renommierten Palladio-Preis ausgezeichnet – und rechnet mit seinem „Erzfeind“ Peter Ortner ab.

Es ist eine der wichtigsten Auszeichnungen in der Architektur-Welt: der Palladio-Preis.

Der nach Andrea Palladio (1508-1580), einem der einflussreichsten Architekten der Renaissance, benannte Preis wird heute in Vicenza überreicht – an den Bauherrn Reinhold Messner für sein MMM-Projekt.

Für Messner ist es eine große Ehre, wie er im Interview mit der TAGESZEITUNG bekennt – und ein willkommener Anlass, sich an einem seiner erbitterten Gegner abzureiben.

TAGESZEITUNG: Herr Messner, Sie werden am Freitag in Vicenza mit dem renommierten Internationalen Palladio-Preis ausgezeichnet. Andrea Palladio war einer der bedeutendsten Architekten der Renaissance. Sind Sie stolz?

Reinhold Messner: Ja. Ich kriege den Palladio-Preis, es ist dies der wichtigste Bauherrenpreis. Ich nehmen diesen Preis mit einem bestimmten Stolz entgegen, weil damit mein gesamtes Messner Mountain Museum-Projekt gewürdigt wird. Alle Architekten werden in Vicenza sein, außer die, die gestorben sind, wie etwa Zaha Hadid oder Karl Spitaler. Auch das Land, das ja Besitzerin der Struktur ist, wird dort vertreten sein. Ich habe die MMM-Geschichte ja erfunden und die Standorte ausgewählt. Ich habe die sechs Häuser mit den Architekten entwickelt.

Warum ist die Genugtuung über diesen Preis so groß?

Sie erinnern sich vielleicht noch, welche Skandale man mir damals unter die Nase gerieben hat und wie die Heimatschützer mich durch alle Gassen getrieben haben. Von einem Disneyland war damals die Rede. Es hieß, ich würde Sigmundskron und Südtirol kaputtmachen. Jetzt kriegen diese Leute endlich das zurück, was sie verbrochen haben.

Wen meinen Sie konkret?

Das wissen Sie ganz genau! Leute wie der (Peter) Ortner laufen mit allen Auszeichnungen herum, dabei hätten gerade diese Leute das Land in den Ruin getrieben, wenn sie Macht gehabt hätten. Diese Leute haben davon gelebt, alles zu verhindern. Mit Leuten wie Ortner und bestimmten Politikern wäre das Land vor die Säue gegangen. Zum Glück haben die Architekten und die Mitglieder der Internationalen Palladio-Stiftung verstanden, was hinter dem MMM-Konzept steht.

Was bedeutet Ihnen der Palladio-Preis?

Aufgrund der ganzen Kampagnen, die gegen mich geführt wurden, wollte ich nie mehr einen Preis in bzw. für Südtirol annehmen. Den Palladio-Preis nehme ich an, weil damit klar wird, wie die Verhältnismäßigkeit funktioniert. Ich habe nichts gegen den Heimatschutz. Aber einer, der nur verhindert hat …

Sie meinen immer noch Peter Ortner?

Ja, dass einer mit Ehrungen herumläuft, der immer nur verhindert und kaputtgemacht hat, der nur Ideen zerstört hat, ist eine Peinlichkeit.

Interview: Artur Oberhofer

LESEN SIE AM FREITAG IN DER PRINT-AUSGABE: 

  • Der König der Achttausender, Reinhold Messner spricht über den von Hans Kammerlander verursachten Unfall, über die Lügen eines Managers – und über seine Empathie für die Familie des Opfers.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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