Der Meraner Flop
Die Besucherzahlen der Videomapping-Show „Meran007“ bleiben weit unter den Erwartungen. Um ein weiteres finanzielles Fiasko abzuwenden, zieht die Kurverwaltung die Handbremse.
von Karin Gamper
Nach dem anfänglichen Hype floppt die Videomapping-Show „Meran007“. Die dreidimensionale Projektion der Stadtgeschichte Merans wurde anlässlich der 700-Jahr-Feierlichkeiten unter der Regie von Manfred Schweigkofler kreiert und von der Gemeinde in Auftrag gegeben. Erstmals vorgeführt wurde die Show bei der Eröffnung der Feierlichkeiten im Stadttheater im März, und zwar zunächst kostenlos.
Die Besucherzahlen der anschließenden kostenpflichtigen Vorführungen bleiben allerdings weit unter den Erwartungen des Businessplanes, den die Koordinatorin der Feierlichkeiten, Monika Gamper, vorgelegt hat. Es zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab.
In der Chefetage der Kurverwaltung ist deshalb Feuer am Dach. Es war nämlich die Kurverwaltung, die sich im Dezember 2016 dazu verpflichtet hat, die Organisation der Videomapping Show unter ihrem Namen zu übernehmen. Dafür hat die Kurverwaltung den Kartenverkauf, die Bewerbung und die Buchhaltung übernommen sowie eigenes Personal eingestellt.
Doch nun klafft ein großes Loch in der Kassa. Offiziell ist die Rede von einem „beträchtlichen Defizit für die Kurverwaltung und die Gemeinde“. Ursprünglich sollte die Show bis zum Ende dieses Jahres aufgeführt werden. Nun steht die Überlegung im Raum, die dreidimensionalen Projektionen vorzeitig abzusetzen.
Ob es dazu kommt, wird eine Aussprache ergeben, die Kurpräsidentin Ingrid Hofer und Direktorin Daniela Zadra mit der Gemeinde Meran vereinbart haben. Dabei steht bereits vorab schon fest, dass die Videomapping show nur dann weiterlaufen wird, wenn die Gemeinde die Deckung des Defizits übernimmt.
Die Erstellung der Show hat ca. 90.000 Euro gekostet.
Durch die Technik des Videomappings werden dreidimensionale Licht- und Grafikeffekte auf die Inneneinrichtung des Meraner Stadttheaters projiziert: Sie beleben die Oberflächen der Bühne, der Zuschauerlogen und des Parketts auf plastische Weise und lassen die Geschichte der Passerstadt Revue passieren.
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