20TH Century Women
Santa Barbara, Kalifornien im Jahr 1979. Ein Film über die Coming-of-Age-Story eines Jungen, die Befindlichkeiten der feministischen Frauen und die kalifornische Gesellschaft um 1979.
von Renate Mumelter
Jamie ist 15, seine Mutter Dorothea 55, Julie ist 16 und Abbie 24. Und dann gibt es noch William. Sie wohnen gemeinsam in Dorotheas großem, renovierungsbedürftigen Haus. Julie kommt allerdings nur heimlich zum Schlafen vorbei.
Dorothea (Annette Bening) ist das, was heute Helikopter-Mama genannt wird. Sie versteckt es aber recht gut. Die Alleinerziehende möchte, dass Jamie auch ohne Vater gut groß wird. Den 15-Jährigen interessieren diese Bemühungen wenig. Er kommt gut zurecht. Julie seine platonische Freundin tut sich etwas schwer im Leben. Die Punklady Abbie auch. William wohnt einfach mit den anderen und genießt das Leben.
Diese Zutaten mixt Mike Mills zu einem Film-Cocktail, der zwar gut gespielt ist aber nicht ganz überzeugt. Zu unklar bleibt, was eigentlich erzählt werden sollte – die Coming-of-Age-Story des Jungen, die Befindlichkeiten der feministischen Frauen oder die kalifornische Gesellschaft um 1979.
So amüsant wie einige Kritiken behaupten, ist der Film nicht. Er plätschert dahin. Und bietet Ungenauigkeiten, die wohl nur jene irritieren, die 1979 selbst jung waren. Da genügt dann schon eine eng geschnittene Hose made 2005, die 1979 nicht denkbar war oder ein Ohmachtsspiel, das auch erst nach der Jahrtausendwende zum Renner wurde. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Mills die Figuren, die er ins Lebens ruft, nicht wirklich mag.
Jahrhundertfrauen (USA 2016), 119 Min., Regie Mike Mills, mit: Annette Bening, Elle Fanning, Greta Gerwig. Bewertung: Etwas konfus
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