Die Rupfane Pfoat
Ein Jahr lang haben sich die Schüler der Fachschule Dietenheim Wissen zum nachwachsenden Rohstoff Hanf angeeignet und jetzt selbst zwei Versuchsfelder angebaut.
Mit ihrem mehrjährigen Projekt gehen die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Dietenheim der Frage nach, welche Vorteile der Nutzhanf aus ökologischer und ökonomischer Sicht für die heimische Landwirtschaft heute (wieder) bieten kann. Auch in Küche, Textilverarbeitung und weiteren Fächern ist Hanf ein Thema.
Deshalb haben sie in diesen letzten Schultagen zusammen mit ihren Lehrern Josef Eisenstecken und Martin Oberleiter und den Projektpartnern Ecopassion, dem Forstgarten Welsberg und dem Versuchszentrum Laimburg zwei Versuchsfelder in Dietenheim und Welsberg angelegt.
Wie die Aussaat werden auch die Ernte im Herbst und die Weiterverarbeitung wie das Trocknen und die Fasergewinnung sowie die Verarbeitung zu Textilien und anderen wertvollen Produkten von den Schülerinnen und Schülern eigenhändig ausgeführt. Darüber hinaus erproben sie, ob der Hanf dem Ruf eines Bodenverbesserers gerecht wird, der ihm vorauseilt.
Die Jugendlichen werden zudem die Entwicklung der verschiedenen Sorten beobachten und ihre Erträge erfassen.
In früheren Zeiten wurde in Südtirol Hanf hauptsächlich für die Fasergewinnung angebaut. Auf einem Acker mit einer Fläche von 100 Quadratmetern konnten in etwa 100 Quadratmeter Stoff produziert werden.
Um die Fasern zu isolieren, bearbeitete man die Pflanzenstängel mit der „Brechl“; der gewonnene Faserstrang wurde dann durch einen Metallkamm („Hechl“) gezogen, um anschließend mit dem Spinnrad zu einem Garn versponnen zu werden.
Das Garn konnte für die Produktion von Seilen, zum Nähen, für Stickereien, für die Weiterverarbeitung zu Geweben und für viele weitere Zwecke verwendet werden. Ein typisches Kleidungsstück aus der Hanffaser ist die „Rupfane Pfoat“.
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